Solvency II: Kosten laufen aus dem Ruder

Die Studienmacher haben auch untersucht, wo genau der Assekuranz bei der Solvency-II-Umsetzung der Schuh drückt. Als schwierigste Aufgabe empfinden 45 Prozent der Versicherer die Implementierung eines Datenmanagements, das die Qualität und Vollständigkeit der benötigten Informationen gewährleistet.

Ebenso viele Teilnehmer messen der Abnahme der internen Risikomodelle durch die Aufsichtsbehörden eine besondere Bedeutung bei, da dieser Prozess vielfältige Vorbereitungen erfordere. 38 Prozent der Branchenvertreter sehen zudem in der Integration dieser internen Modelle in das Gesamtrisikomanagement eine große Herausforderung.

Ein weiteres Kernergebnis der Studie: 69 Prozent der Versicherungsunternehmen erwarten einen erheblichen Aufwand für die Definition und Einführung einer integrierten IT-Architektur für das Risikomanagement. Sie soll ermöglichen, die Vielzahl der vorhandenen Systeme zur Erfassung verschiedener Risiken zu bündeln und so das Gesamtrisiko des Unternehmens erfassen.

„Zwar scheinen die meisten Versicherer zuversichtlich, was die fristgerechte Erfüllung der neuen Anforderungen bis 2012 betrifft, doch der größte Aufwand liegt noch vor ihnen“, sagt Accenture-Expertin Dewor.

Offensichtlich rechnet die Branche damit, dass nicht alle Wettbewerber diesen Aufwand ohne weiteres leisten können und erwartet eine Welle von Fusionen und Übernahmen. Mehr als die Hälfte der befragten Gesellschaften sehen in Solvency II einen Impuls für weitere Konsolidierungsschritte. (hb)

Foto: Shutterstock

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