Studie: Vorsorgealarm im Selbständigen-Sektor

Deutschlands Selbständige wollen regelmäßige, garantierte Rentenleistungen und steuerliche Förderung. Da würde sich die Basisrente anbieten. Doch die kennen viele nicht, wie eine Studie der HDI-Gerling Lebensversicherung zeigt. Ohnehin scheint es um die Vorsorgebereitschaft nicht sonderlich gut bestellt.

alarmAls „aufrüttelnd“ und „alarmierend“ bezeichnet der Kölner Versicherer die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage unter 500 Selbständigen mit einem Jahresbruttoeinkommen von über 66.000 Euro, die gemeinsam mit dem Frankfurter F.A.Z. Institut in Auftrag gegeben wurde.

So spart rund die Hälfte der Befragten nicht regelmäßig oder maximal 200 Euro im Monat für das Rentenalter. Zudem fehlt es der Studie zufolge an Kenntnis über geeignete Vorsorgeinstrumente: Knapp ein Drittel weiß nicht, dass der Staat mit der Basisrente eigens eine Produktgattung geschaffen hat, mit der Selbständige steuerlich gefördert und insolvenzgeschützt für das Alter sparen können.

„Die Nachfrage nach der Basisrente ist im Vergleich zu anderen Vorsorgeprodukten noch relativ gering“, sagt Analyst Dr. Guido Birkner vom F.A.Z.-Institut. „Die Selbständigen schlittern sehenden Auges in die Altersarmut“, so der dramatische Befund der HDI-Gerling. Dabei, so der Versicherer, müsste sich gerade diese Gruppe mit ihrer finanziellen Situation im Alter eigentlich besonders intensiv beschäftigen.

Die Rechenprofis der Versicherungsbranche haben nämlich rausgefunden, dass beispielsweise Freiberufler länger leben als der Bevölkerungsdurchschnitt. Demnach übertreffen selbständige Frauen die allgemeine Lebenserwartung um drei, Männer sogar um fast vier Jahre. Entsprechend höher ist laut HDI-Gerling der Versorgungsbedarf für die Rentenphase. (hb)

Foto: Shutterstock

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