Versicherte halten Chefarztbehandlung für verzichtbar

Bei der Entscheidung für einen Vollkostentarif eines privaten Krankenversicherers (PKV) ist Flexibilität für Kunden das wichtigste Kriterium. Die Chefarztbehandlung halten dagegen viele für verzichtbar. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Dortmunder Versicherers Continentale.
Sparschwein Arzt85 Prozent der mehr als 1.300 Befragten achten bei der Wahl eines PKV-Tarifs an erster Stelle auf Flexibilität. Stabile Beiträge werden von 76 Prozent als wichtigster Faktor genannt.

Der Studie zufolge ist die Chefarztbehandlung im Leistungskatalog der PKV aus Sicht der Bevölkerung am ehesten verzichtbar (56 Prozent), während nur 28 Prozent überdurchschnittliche Versorgung im Bereich Zahnersatz missen wollen.

Continentale-Vorstandschef Rolf Bauer sieht deshalb weiteren Aufklärungsbedarf: „Die Tatsache, dass gerade die Chefarztbehandlung als überflüssig eingeschätzt wird, zeigt, dass es der PKV nicht gelungen ist, die Bevölkerung in diesem Punkt nachhaltig aufzuklären. Das ist deshalb bedauerlich, weil sich hinter diesem offenbar in die Irre führenden Begriff eine der wichtigsten Leistungen der PKV verbirgt.“

Die in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführte „Continentale-Studie“ betrachtet seit dem Jahr 2000 das deutsche Gesundheitswesen. Für die aktuelle Ausgabe der jährlich erhobenen Analyse wurden 1.307 Personen befragt – davon1.130 GKV- und 177 PKV-Versicherte.

Die Zukunftsperspektiven des Gesundheitswesens wurden von den Teilnehmern auch in diesem Jahr als düster bezeichnet. 91 Prozent teilten die Meinung, dass gute medizinische Versorgung viel Geld über den GKV-Beitrag hinaus koste. Während allerdings immerhin 56 Prozent den gesetzlichen Kassen zutrauen, langfristig bezahlbare Beiträge sicherzustellen, glauben dies von der PKV lediglich 40 Prozent. (hb)

Foto: Shutterstock

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