Quartalsüberschuss der Allianz sinkt drastisch

Die Allianz-Gruppe hat im dritten Quartal einen unerwartet hohen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie der Konzern in München mitteilte, sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent auf 258 Millionen Euro.

Meldung AllianzVor allem Abschreibungen bei griechischen Staatsanleihen und Turbulenzen an den Finanzmärkten belasteten das Ergebnis. Laut Quartalsbericht lag der Gesamtumsatz von Europas größtem Versicherer bei 24,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Wert des dritten Quartals 2010. Das operative Ergebnis lag bei 1,906 Milliarden Euro. Das sind 7,3 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt.

Dem Quartalsüberschuss von aktuell 258 Millionen Euro standen im Vorjahresquartal noch 1,3 Milliarden Euro gegenüber. Vor allem Beteiligungen im Finanzsektor und Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen verhagelten der Allianz das Ergebnis. Die Wertminderungen bezifferte der Versicherer auf insgesamt 931 Millionen Euro.

Allianz-Vorstand Oliver Bäte bewertete die Zahlen vor dem Hintergrund der unsicheren Kapitalmärkte: „Alle Marktteilnehmer sind derzeit mit der Ungewissheit und den großen Schwankungen an den Kapitalmärkten konfrontiert.“

Aufgrund der soliden Ertragslage und der Kapitalstärke der Allianz halte der Konzern diesen Widrigkeiten allerdings weiterhin gut stand, so Bäte. Die Allianz geht weiter davon aus, das operative Ergebnisziel für 2011 von acht Milliarden Euro zu erreichen – mit Abweichungen von bis zu 0,5 Milliarden Euro sei aber zu rechnen.

Überschuss in der Leben- und Krankenversicherung halbiert

Der Geschäftsverlauf in der Lebens- und Krankenversicherung war im dritten Quartal ebenfalls stark von den Unsicherheiten an den Finanzmärkten geprägt. Der Überschuss in dieser Sparte lag bei 235 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 47 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres (445 Millionen Euro).

Die Beitragseinnahmen betrugen dabei 11,8 Milliarden Euro, verglichen mit 12,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Der Rückgang von sechs Prozent sei dabei ausschließlich auf anlageorientierte Produkte zurückzuführen. Die Beiträge für traditionelle Lebensversicherungsprodukte betrugen hingegen wie im Vorjahresquartal 5,6 Milliarden Euro.

Asset Management steigert Ergebnis

In der Schaden- und Unfallversicherung sank der Überschuss ebenfalls deutlich um rund 41 Prozent auf 513 Millionen Euro. Hingegen stiegen die Bruttobeiträge im dritten Quartal um 2,2 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, im Vergleich zu 10,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.

Das Asset Management ist die einzige Allianz-Sparte, die ihr Ergebnis steigern konnte. Das operative Ergebnis lag bei 537 Millionen Euro, verglichen mit 521 Millionen Euro im dritten Quartal 2010. Anhaltend hohe Margen haben zu dem Plus von 3,1 Prozent beigetragen, so der Versicherer. Der Quartalsüberschuss konnte in dieser Sparte sogar um 18,5 Prozent auf 333 Millionen Euro zulegen. (lk)

Foto: Allianz

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