Solvency II: Lebensversicherer in Not

Unter Solvency II wird laut den Beratern Kapital zu einer knappen Ressource und die Kapitalrendite zur zweiten entscheidenden Kennzahl. Um europaweit die Profitabilität vergleichen zu können, nutzt die Studie die durchschnittliche risikoadjustierte Rendite (RARoRAC) als Maßstab für die Rendite auf das eingesetzte Kapital. Die Analyse zeigt: Nur eine Minderheit der Lebensversicherer verdient die Kapitalkosten. Dabei hänge die spezifische Situation stark von dem Produktmix des jeweiligen Hauses ab. Bei traditionellen Produkten mit einer fest zugesagten Mindestverzinsung auf das Kapital ergab die Simulation eine Rendite von durchschnittlich minus vier Prozent. Besser gestalte sich die Situation für fondsgebundene Produkte oder reine Risikopolicen, mit denen sich zweistellige Renditen erwirtschaften lassen.

In der privaten Krankenversicherung lag die durchschnittliche risikoadjustierte Rendite gemäß der Analyse bei einem Prozent, wobei die Werte je nach versicherungstechnischem Ergebnis und Ausschüttungsquote stark variierten. Die Rendite der Schaden- /Unfallversicherer liege ebenfalls bei durchschnittlich einem Prozent, wobei insbesondere die Kfz-Versicherer nur schwer ihre Kapitalkosten verdienten.

Erheblicher Handlungsbedarf bei deutschen Versicherern

Je nach ihrer spezifischen Ausgangssituation lassen sich nach Ansicht der Beratungsunternehmen zwei Gruppen von Versicherern unterscheiden. Auf der einen Seite stünden die kapital- und ertragsstarken Häuser, die in den umkämpften Produktlinien in der Sachversicherung noch Gestaltungs- und Preisspielräume hätten und ihre Präsenz in Vertriebskanälen wie dem Maklerkanal verstärken könnten. Auf der anderen Seite stehe die größere Gruppe der kapital- oder renditeschwachen Häuser, die ihre Kapitalbindung reduzierten und ihre Profitabilität erhöhen müssten.

Seite 3: Das müssen die Versicherer tun

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