Weiterempfehlung: Mailings schlagen Social Media

Finanzthemen spielen in Social-Media-Netzwerken noch keine große Rolle. Zwar tauschen sich 57 Prozent aller Internetnutzer mit Freunden, Verwandten und Bekannten über Geldangelegenheiten aus. Um weiterempfohlen zu werden, sollten Finanzdienstleister im Netz aber eher auf Emails setzen, haben Marktforscher herausgefunden.

InternetDer Studie „Social Media im Finanzdienstleistungsmarkt“ des Kölner Beratungsinstituts You Gov Psychonomics zufolge finden Austausch und Weiterempfehlung ohnehin noch immer primär im persönlichen Gespräch vorort oder am Telefon statt.

Social-Media-Kanäle können sich noch nicht in die vorderste Riege der meistgenutzten Weiterempfehlungskanäle vorarbeiten. Während Instant Messaging für immerhin knapp jeden Zweiten eine Rolle spielt, erzielen soziale Netzwerke, wie beispielsweise Facebook oder Twitter, niedrigere Werte.

Emails gehören dagegen schon jetzt zur Spitzengruppe: 75 Prozent der Internetnutzer verwenden diese für Empfehlungen in Finanzangelegeheiten.

Psychonomics-Vorstand Dr. Oliver Gaedeke glaubt, dass Produktgeber Potenzial verschenken, wenn sie ihr Dialogmarketing nicht mehr in diese Richtung steuern.

Der vorschnelle Versand eines weiteren x-beliebigen Mailings werde dabei allerdings nicht zielführend sein. Denn der Weg zu überzeugenden Kommunikationskonzepten im Internet sei anspruchsvoll, wie beispielsweise ein Blick auf die Vertrauenswürdigkeit verschiedenster Informationsquellen offenbare. So lasse sich der Vertrauens-Level, den beispielsweise abonnierte Email-Newsletter von Finandienstleistern derzeit genießen, allenfalls als mäßig bezeichnen.

„Finanzdienstleister müssen die Hürde überwinden, auch im Rahmen ihrer onlinebasierten Kommunikation Vertrauen zu schaffen“, erklärt Studienleiterin Jutta Rothmund. „Wie bei Briefen ist eine persönliche Mail eines bekannten Absenders mit einer individuellen Ansprache glaubwürdiger. Agenturen und Maklerbüros können dies sicherlich hervorragend für sich nutzen.“

Für die Studie wurden 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren online befragt und zwei Online-Gruppendiskussionen durchgeführt. (hb)

Foto: Shutterstock

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