Absicherung in Grün

Die Bevölkerung denkt um

Als Wachstumstreiber sieht der Experte vor allem Ereignisse wie die Umwelt-katastrophe im Golf von Mexiko und das Reaktorunglück im japanischen Fukushima. Diese hätten in weiten Teilen der Bevölkerung zu einem Umdenken bei eigenen Verhaltens- und Sichtweisen geführt. Das spiegelt sich Räcker zufolge auch in der Frage wider, „unter welchen Kriterien Investitionen getätigt oder Altersvorsorge betrieben werden soll“.

Schaut man sich die Absatzentwicklung bei anderen Lebensversicherern an, so fällt Räckers These vom vollzogenen Sinneswandel auf fruchtbaren Boden. Beispiel Volkswohlbund Versicherungen: Christian Schröder, Abteilungsleiter Leben im Volkswohlbund-Marketing, ist mit dem Vertrieb seiner zusammen mit dem Nachhaltigkeitsfondsentwickler Ökorenta eingeführten Produktlinie überaus zufrieden und bescheinigt ihr ein großes Wachstumspotenzial.

Der Lebensversicherer Skandia äußert sich ebenfalls positiv über die Geschäftsentwicklung, räumt allerdings ein, dass bislang nur ein kleiner Teil der eigenen Kunden nachhaltige Anlagen auswählt. So investiert Skandia für seine Kunden in ein entsprechendes Fondsvolumen von vergleichsweise geringen 26 Millionen Euro (Stand: 31. Mai 2011). Vertriebsdirektor Heiko Reddmann hofft allerdings auf die Vernunft der Anleger. „Wenn man einen Kunden fragt: ,Möchten Sie Ihr Rentenloch bei vergleichbaren Renditechancen lieber mithilfe nachhaltiger Kapitalanlagen schließen oder durch herkömmliche Anlagen?‘, dann wird der steigende Bedarf nach verantwortungsbewussten Vorsorgelösungen schnell deutlich“, sagt Reddmann.

Ein Vertriebsvorteil für den Berliner Lebensversicherer ist dabei sicherlich, dass er von allen Versicherern über das größte Fondsangebot verfügt. 27 nachhaltige Einzelfonds unterschiedlicher Risikoklassen stehen Vermittlern und Kunden zur Auswahl. Seit Oktober 2011 kann innerhalb des Produkts „Skandia-Fondsrente“ auch ein fertig zusammengestelltes und aktiv gemanagtes Portfolio angewählt werden.

Bei elf der 27 Einzelfonds handelt es sich um Aktienfonds – Anleger müssen hier mit starken Schwankungen rechnen. Wer beispielsweise vor drei Jahren in den Fonds Swisscanto (LU) Equity Green Invest Emerging Markets investierte, kann sich heute über eine Wertentwicklung von rund 48 Prozent freuen – ist jemand erst seit einem Jahr dabei, muss er ein Minus von knapp 21 Prozent verkraften.

Diverse Themen-, Misch- und Rentenfonds ergänzen das Angebot nachhaltiger Aktienfonds. Besonders risikoarme Anlagen würden dabei durch einen Rentenfonds mit kurzen Restlaufzeiten und einem Geldmarktfonds abgebildet, so Reddmann.

Seite 3: Fehlende Bandbreite bei ethisch-ökologischen Fonds

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