Unisex-Tarife: Makler zweifeln an Nachfrageschub

Fast die Hälfte der Makler erwartet keine Steigerung der Nachfrage durch die Einführung der Unisex-Tarife, so ein Ergebnis des „Makler-Absatzbarometer“ des Marktforschungsinstituts You Gov. Eine Kündigung bestehender Verträge hält die Mehrheit der Befragten demnach für fragwürdig.

Der Studie zufolge erwarten 48 Prozent der Versicherungs- und Finanzmakler durch die Umstellung auf Unisex-Tarife kaum eine vermehrte Nachfrage bei den betroffenen Produkten. Nur 17 Prozent halten demnach ein gesteigertes Interesse seitens der Verbraucher für wahrscheinlich und lediglich fünf Prozent sind sich sicher, dass die von der Umstellung auf Unisex-Tarife betroffenen Policen deutlich häufiger nachgefragt werden.

Dass Versicherte ihre alten Verträge kündigen um neue zu günstigeren Konditionen abzuschließen, halten zudem 75 Prozent der Makler für eher fragwürdig. Das ist ein Ergebnis der vierteljährlich erhobenen Studie „Makler-Absatzbarometer“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts You Gov.

Makler sind auf Tarifwechsel vorbereitet

Trotz der gering erwarteten aktiven Nachfrage durch den Kunden habe sich ein Großteil der Makler aus Vertriebssicht auf die Einführung der Unisex-Tarife eingestellt: So behaupten 28 Prozent der Makler bereits entsprechende Vertriebsaktionen durchzuführen und 19 Prozent planen demnach gezielte Verkaufsaktionen. Insgesamt 41 Prozent der Makler haben sich aus Planungssicht bisher nicht auf die Umstellung auf Unisex-Tarife eingestellt. Hier sei für Makler noch viel Spielraum vorhanden, gezielt Aktivitäten zum Thema Unisex-Tarife zu starten, so You Gov.

Den Studienergebnissen zufolge haben sich Versicherungsmakler aus Marketingsicht vor der Umstellung der Unisex-Tarife besonders auf folgende Versicherungen fokussiert: Männern empfehlen 79 Prozent der Makler den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Ebenfalls werde zum Abschluss einer privaten Altersvorsorge oder privaten Krankenzusatzversicherungen geraten. Frauen hingegen empfehlen 64 Prozent der Makler demnach eher den Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung.

Für das „Makler-Absatzbarometer“ wurden vom 18. bis 28. September 2012 bundesweit 265 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler aus mittleren und kleinen Maklerbüros befragt. (jb)

 

Foto: Shutterstock

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