Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Debeka

Zur Klärung des Datenskandals beim Versicherer Debeka hat die Staatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. In einer Stellungnahme begrüßt die Debeka die Entscheidung und zeigt sich kooperationsbereit.

Sitz der Debeka-Hauptverwaltung in Koblenz.

Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Unbekannt sei ein „weiterer sinnvoller Schritt zur Aufklärung der in den letzten Tagen erhobenen Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Debeka“, teilte der Koblenzer Versicherer gestern mit.

Im Rahmen „eigener intensiver Aufklärungsbemühungen“ habe das Unternehmen der Staatsanwaltschaft bereits Anfang der vergangenen Woche seine „volle Kooperationsbereitschaft“ zugesichert, heißt es weiter. So habe man der Staats­anwaltschaft umfangreiche Unterlagen zur Verfügung gestellt und werde die Ermittlungen „nach Kräften“ unterstützen.

Darüber hinaus stehe der Versicherer in engem Kontakt mit dem Beauftragten für Datenschutz Rheinland-Pfalz und der Finanzaufsichtsbehörde Bafin. Zudem soll die Wirt­schaftsprüfungsgesellschaft KPMG auf Veranlassung der Debeka die unterneh­mensinternen Prozesse überprüfen.

Wie das „Handelsblatt“ berichtete, haben Mitarbeiter der Debeka jahrelang Adressen potenzieller Kunden gekauft. Dabei soll es sich um die Daten angehender Beamter gehandelt haben.

Der Ankauf soll nach Darstellung der Debeka aus eigener Tasche der Beteiligten erfolgt sein. Man wisse, so der Versicherer, „dass in den 1980er und 1990er Jahren Vertriebsmitarbeiter auf eigene Rechnung Adressen potenzieller Kunden erworben haben, die zwischen Mitarbeitern weiter geteilt wurden.“ Zugleich räumte die Debeka ein Fehlverhalten in der Konzernleitung ein: „Auch der damaligen Führungsmannschaft fehlte die Sensibilität für diese datenschutzrechtliche Thematik. Und in diese Selbstkritik schließe ich mich ausdrücklich mit ein“, so Debeka-Vorstandschef Uwe Laue. (lk)

Foto: Debeka

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