Deutsche sorgen nicht für den Pflegefall vor

Ein Viertel der Deutschen ist nicht bereit, Geld in eine private Pflegezusatzversicherung zu investieren, so eine Umfrage des Vermögensverwalters Packenius, Mademann und Partner. Lediglich 14 Prozent haben demnach eine private Versicherung abgeschlossen.

Die Mehrheit der Bundesbürger hat keine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.

Laut der Umfrage sorgen die meisten Deutschen für den Pflegefall nicht vor. 28 Prozent vertrauen demnach auf die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. 24 Prozent seien unsicher über die richtige Vorsorge. 23 Prozent geben jedoch an, finanzielle Rücklagen für den Pflegefall zu bilden.

Doch nur 14 Prozent haben der Umfrage zufolge eine private Pflegeversicherung abgeschlossen. Sechs Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihre Familie die Kosten der Pflege trägt. Fünf Prozent ignorieren demnach das Risiko, pflegebedürftig zu werden, komplett.

Geringe Investitionsbereitschaft

29 Prozent der Bundesbürger würden für eine Pflegeversicherung höchstens 20 Euro pro Monat zahlen, so die Umfrage. 25 Prozent wären demnach bereit, bis zu 50 Euro zu investieren. Bei höheren Beträgen sinke die Investitionsbereitschaft radikal. Nur 13 Prozent der Befragten würden der Umfrage zufolge bis zu 100 Euro für eine private Pflegeversicherung ausgeben. Lediglich fünf Prozent würden demnach bis zu 200 Euro bereitstellen. Ein Prozent wäre bereit, bis zu 300 Euro zu leisten.

„Wer heute 50 Jahre und älter ist, keine Pflegezusatzversicherung bisher abgeschlossen und ansonsten nicht vorgesorgt hat, der bekommt im Pflegefall garantiert Probleme“, sagt Heiko Löschen, Geschäftsführer von Packenius, Mademann und Partner. Je älter man sei, desto höher seien wegen des steigenden Risikos die Beiträge in der Pflegezusatzversicherung.

Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nur eine Grundabsicherung, mahnt Löschen: „Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen in der Regel nicht aus, die tatsächlich anfallenden Kosten der Pflege zu decken.“

Krankenversicherung erster Ansprechpartner

41 Prozent der Befragten würden zuerst ihre Krankenversicherung kontaktieren, wenn sie eine Beratung für eine private Pflegezusatzversicherung suchen, so die Umfrage. Damit ist dies der wichtigste Informationsweg bei der Pflegezusatzversicherung. 26 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, sich direkt an einen Anbieter einer Pflegezusatzversicherung wenden zu wollen.

Zwölf Prozent würden demnach am ehesten Rat in ihrer Familie oder im Freundeskreis suchen. Jeweils vier Prozent würden sich beim Thema Pflegezusatzversicherung an ihren Bank- oder Vermögensberater wenden. Zwölf Prozent der Befragten würden keine der genannten Institutionen aufsuchen.

Packenius, Mademann und Partner hat im August 2013 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren in einer Online-Untersuchung zum Thema Pflegeversicherung befragt. (jb)

Foto: Shutterstock

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