VHV Gruppe wächst dank Kompositgeschäft

Die VHV Gruppe aus Hannover verdiente im vergangenen Jahr 3,5 Prozent mehr Beiträge als 2011 – dabei zeigen sich starke Unterschiede in den Sparten: Während das Kompositgeschäft um 5,8 Prozent auf 1,541 Milliarden Euro zulegte, sank das Lebengeschäft um 0,2 Prozent auf 919 Millionen Euro.

Uwe H. Reuter, VHV Gruppe

Künftig will der Versicherungskonzern vor allem die Rolle der Direktversicherungsmarke „Hannoversche“ stärken. Wie der Vorstandsvorsitzende der VHV Gruppe, Uwe H. Reuter, gestern erklärte, soll anderen Gesellschaften der Gruppe das Know-how des Direktversicherers im Bereich Service- und Kundenorientierung „systematisch zugänglich“ gemacht werden. Zugleich kündigte Reuter an, dass dies auch einen moderaten Personalzuwachs im Bereich Kundenkontakt mit sich bringen werde.

Fokus auf Stabilität

Mit Verweis auf „Unwägbarkeiten aus der Schulden- und Eurokrise und der anhaltenden Niedrigzinsphase“ werde die VHV Gruppe ihren Fokus in 2013 auf die Entwicklung des versicherungstechnischen Geschäfts legen, so Reuter weiter.

Combined Ratio verbessert sich

Wie der Konzern berichtete, habe man im Kompositbereich von einem konsequenten Kostenmanagement sowie von einem steigenden Preisniveau in der Kraftfahrtversicherung profitiert. So konnten die Gesellschaften VHV Allgemeine, Hannoversche und VAV die Stückzahl ihrer Versicherungsverträge um 3,1 Prozent auf 7,52 Millionen Verträge steigern und ihre Profitabilität weiter ausbauen. Die Combined Ratio des Unternehmens konnte mit 97,8 Prozent (2011: 101,1 Prozent) verbessert werden.

Im Lebenbereich habe insbesondere das überproportional wachsende Geschäft mit der Risikolebensversicherung zum guten Ergebnis der Gruppe beigetragen, hieß es. Allerdings verringerten sich die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,2 Prozent (Hannoversche Leben: plus 0,1 Prozent) auf 919,1 Millionen Euro (siehe Tabelle).

Konzernergebnis fällt um ein Drittel niedriger aus

Das Konzernergebnis erreichte nach Steuern 72,7 Millionen Euro. Das ist ein Drittel weniger als 2011 (108,9 Millionen Euro). Grund hierfür sind laut VHV Entnahmen aus der Schwankungsrückstellung der Kautionsversicherung für die Bauwirtschaft, die einen Sondergewinn von 77,6 Millionen Euro in 2011 verursachten. Der Kapitalanlagebestand erhöhte sich um 2,7 Prozent auf 14,11 Milliarden Euro (2011: 13,75 Milliarden Euro).

„Unser Ziel war es, gut aufgestellt und bereit zu sein, wenn der Markt wieder anzieht. Das ist 2012 insbesondere in der Tarifentwicklung geschehen. Positiv wirkte sich auch die Erhöhung des Anteils der Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Technischen Versicherungen und des Kautionsgeschäfts aus sowie die gute Entwicklung im Risikolebengeschäft“, bilanzierte Reuter. (lk)

Zum Vergrößern auf die Grafik klicken

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments