BU-Ersatzprodukte: Versicherer hofieren hohe Risiken

Neben der Grundfähigkeitspolice arbeiten die Versicherer zudem an neuen Lösungen im Bereich der Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Auch sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie deutlich günstiger als eine BU ist (bis zu 40 Prozent) und zudem weitaus geringere Zugangshürden aufweist.

Doch im Gegenzug gibt es natürlich auch Nachteile: So leistet eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung erst dann, wenn der Betroffene fast überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Eine BU zahlt hingegen bereits, wenn der Versicherte seine Tätigkeit zu 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.

EU bei Vorerkrankungen oftmals einzige verbliebene Absicherung

Andererseits ist die EU für Menschen mit Vorerkrankungen oder risikoreicheren Berufen oft die einzige verbliebene Absicherung. „Genau diesen Menschen raten wir, das Arbeitsmarktrisiko in Form der Erwerbsunfähigkeit zu wesentlich niedrigeren Beiträgen zu versichern“, sagt Gerhard Frieg, Vorstand Produktmanagement und Marketing bei der HDI Lebensversicherung.

Das Kölner Unternehmen hat deshalb seine BU-Produktlinie „Ego“ zu Jahresbeginn um die Erwerbsunfähigkeitsversicherung „Ego Basic“ erweitert. Frieg rät allerdings dazu, dass Kunden angesichts des vielfältigen Angebots genau hinschauen sollten: „Am Markt werden verschiedene Versicherungsprodukte angeboten, die als Alternative zu BU und EU vermarktet werden, obwohl es sich hierbei nur um sogenannte Ausschnittsdeckungen handelt, wie beispielsweise Invaliditätsversichersicherung oder Dread Disease.“

So sind laut Frieg gut 40 Prozent der Leistungsfälle, die aufgrund psychischer Störungen entstehen, mit diesen Produkten nicht abgedeckt. Nur die BU und die EU würden „einen bedarfsgerechten und umfassenden Einkommensschutz“ bieten, meint der HDI-Manager.

Unbekannte Dread-Disease-Police

Arbeitnehmern mit psychischen Vorerkrankungen bleibt der Abschluss eines BU- oder EU-Vertrages allerdings oftmals verwehrt. Um den Betroffenen zumindest die Absicherung körperlich bedingter BU-Fälle zu ermöglichen, bieten sich die relativ neu im Markt verfügbaren Dread-Disease-Policen (Schwere-Krankheiten-Versicherungen) an.

Seite drei: Fragwürdige BU-Alternativen

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