Geldpolitik: Banken und Versicherer fordern Normalmodus von EZB

Niedrigzinsen enteignen Sparer und reißen Lücken in die Altersvorsorge 

Leidtragende der Politik der niedrigen Zinsen sind nach Auffassung der Verbandspräsidenten vor allem die Sparer. „Die anhaltende Niedrigzinspolitik beschädigt die dringend notwendige Altersvorsorge. Sie fördert Kapitalfehlleitungen, bepreist Risiken falsch und schafft gravierende Stabilitätsgefahren“, sagt DSGV-Präsident Georg Fahrenschon.

Gerade die Menschen in Deutschland legten ihr Geld traditionell sicher an und litten daher besonders unter den Niedrigzinsen. Die Verbände sehen mit Sorge, dass die Sparquote in Deutschland zurückgeht: „Die Menschen leben immer länger, doch die gesetzliche Rente leistet immer weniger. Deshalb muss gerade die junge und mittlere Generation vermehrt privat vorsorgen“, betont GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland. Die lockere Geldpolitik setze gefährliche Fehlanreize: „Weniger Sparanstrengungen bei gleichzeitig niedrigen Zinsen reißen massive Lücken in der Altersversorgung künftiger Rentner“, warnt Erdland.

Rückkehr zum „geldpolitischen Normalmodus“ notwendig

Die drei Verbandspräsidenten fordern die EZB zu einer behutsamen Wende in der Geldpolitik auf – weg vom Krisen- und hin zum Normalmodus. Zwar sei es in Zeiten der Finanzkrise richtig gewesen, die geldpolitischen Schleusen zu öffnen.

„Doch je weiter wir die akute Krise hinter uns lassen, desto dringender wird es, langsam die Weichen für die Rückkehr zu einem geldpolitischen Normalzustand zu stellen, statt die Geldpolitik weiter zu lockern“, erklären die Präsidenten.

Foto: Shutterstock

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