bAV-Belebung durch Opting-out-Modelle

Ein nachhaltiger Wachstumstrend lasse sich daraus aber nicht ablesen, schreiben die Studienautoren. Ein bAV-Manager, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Wachstumstrend neu zu beleben, ist Rüdiger Bach. Der 50-Jährige ist für einen Wiesbadener Versicherungskonzern tätig, der zu den fünftgrößten bAV-Bestandsverwaltern in Deutschland gehört – der R+V-Gruppe.

Dem Vorstandsvorsitzenden der R+V Pensionsfonds AG sowie Vorstandssprecher der Chemie Pensionsfonds AG liegt der Mittelstand sichtlich am Herzen: „Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in diesen Bereichen hat noch keine betriebliche Altersversorgung“, gibt er zu bedenken.

Um dies zu verbessern, kann sich Bach auch eine Opting-out-Lösung vorstellen: „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen bietet Opting-out die Chance für eine höhere Durchdringung und Absicherung aller Arbeitnehmer.“ Ein Blick über die Grenzen zeige, so Bach, „dass in anderen Ländern mit Opting-out-Modellen sehr hohe Beteiligungsquoten erreicht werden. Das wird auch in Deutschland helfen.“

Opting-out „kein Selbstläufer“

Zugleich mahnt er, dass Opting-out „kein Selbstläufer“ sei. „Viele verschiedene andere Rahmenbedingungen tragen zur Verbreitung bei.“

Dr. Peter Seng, Zentralbereichsleiter bAV beim Lebensversicherer Alte Leipziger, dürfte Bach beipflichten. Seng hofft in erster Linie auf „mehr Rechtssicherheit“ für die bAV.

„Wünschenswert wäre es“, sagt er, „wenn die Möglichkeiten freiwilliger Opting-out-Lösungen auch für bereits bestehende Arbeitsverhältnisse und ohne Betriebsvereinbarung rechtssicher einzuräumen, denn in vielen gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht kein Betriebsrat.“

Nur so könne das politische Ziel einer deutlichen Verbreiterung der bAV gerade in KMUs erreicht werden, betont Seng. (lk)

Foto: R+V-Gruppe

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