Pflegepolicen: Bedarf ohne Deckung

Zwar kann der Pflege-Bahr diese Lücke nicht schließen, denn bei den meisten Versicherern ist die Maximalabsicherung bei 600 Euro gedeckelt, doch in der Maklerschaft kommt das Produkt trotz mauer Vergütung gut an.

Viele Vermittler nutzen den Pflege-Bahr als „Sprungbrett“, um den Kunden eine hochwertigere ungeförderte Pflegeabsicherung schmackhaft zu machen. „Der Pflege-Bahr hat wahrscheinlich einen großen Anteil daran, dass die Vermittlerschaft sich endlich getraut hat, dieses Thema anzusprechen“, sagt Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter des Münchener Maklerpools Fonds Finanz.

Schere zwischen Bedarf und Deckung

„Tatsächlich spüren wir seit zwei Jahren einen sehr starken Trend zur Pflegeversicherung. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass das Thema durch die Medien in aller Munde ist, viele Menschen jedoch leider auch in der Familie oder im Freundeskreis konkrete Fälle von Pflegebedürftigkeit kennen“, so Porazik.

„Die meisten Menschen fürchten sich im Alter vor dem Pflegefall„, ergänzt Dr. Klemens Surmann, Pressesprecher des Kölner Versicherers Gothaer. „In krassem Gegensatz dazu steht die Durchdringungsquote der Pflegeversicherung. Die Schere zeigt sich seit Jahren, obwohl das Thema seit Langem permanent in der politischen Diskussion ist“, wundert sich Surmann.

Gut jeder dritte Deutsche ohne Pflegeabsicherung ignoriere bislang das Risiko, selbst einmal zum Pflegefall zu werden, heißt es in einer Studie, die der Kölner Versicherer beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gab. Vor allem die jüngeren Bundesbürger unter 30 Jahren haben sich demnach noch nicht mehrheitlich mit dem Thema beschäftigt.

Als Hinderungsgründe werden zumeist begrenzte finanzielle Möglichkeiten und Kritik am Preis-Leistungs-Verhältnis von Produkten zur Pflegeabsicherung genannt. Zudem verließen sich viele befragte Bundesbürger beim Eintritt der Pflegebedürftigkeit auf die gesetzliche Pflegeversicherung – trotz ihrer unzureichenden Leistungen, wie Surmann betont. Auch die Unterstützung von Lebenspartnern oder Kindern werde oft vorausgesetzt. (lk)

Foto: PKV-Verband

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