Fondspolicen: „Laufende Beratung vonnöten“

Frank Trapp, Zurich: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, die Allokation des Kapitals entsprechend der Risikoneigung des Kunden auszurichten.“

Markus Willmes, Axa: Die Branche und auch wir arbeiten derzeit intensiv an ausgewogenen Lösungen. Wie bereits bei Herrn Dr. Mischler anklang, ist es sehr wichtig, dass der Kunde seinen Vertrag abhängig von der Kapitalmarktentwicklung anpassen kann. Uns war wichtig, ein Produkt zu bauen, bei dem der Kunde nicht auf eine Anlagekategorie festgelegt ist, sondern diese über die Vertragslaufzeit wechseln kann.

Das wird wichtig sein, wenn sich der Kapitalmarkt in zehn Jahren bis 15 Jahren rapide ändert. Und dazu gehört auch die Frage, was eigentlich der Referenzpunkt für die Garantien ist. Das ist in Deutschland der Beitragserhalt. In der Schweiz ist hingegen schon ein Garantieniveau von 80 oder 90 Prozent in den Produkten verankert. So weit sind wir noch nicht. Die Marktforschung zeigt, dass eine „Geld-zurück-Garantie“ das Maß aller Dinge ist. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

Herr Hellers, bietet Fidelity eigentlich auch 80er-Fonds an?

Claude Hellers, Fidelity: Wir bieten keine 80er-Fonds an und ich erkläre Ihnen auch warum: Die Durchschnittshaltedauer von Aktien in Deutschland liegt bei acht Jahren, innerhalb der Versicherungsbranche ist sie sicherlich noch etwas länger. Daher würde eine 80-Prozent-Garantie nicht unbedingt Sinn machen.

Denn einerseits kosten Garantien Geld und andererseits haben die großen Aktienindizes über so lange Zeiträume bisher praktisch immer positive Renditen erzielt. Derzeit sind insbesondere Multi-Asset-Produkte erfolgreich am Markt, die auch ein sehr wichtiger Baustein für die Fondspolice werden können.

In Zukunft kann ich mir Lösungen vorstellen, die individuell auf Versicherungen zugeschnittene Risikoparameter beinhalten.

Welcher Bereich steht bei Ihnen derzeit besonders im Fokus?

Hellers: Wir konzentrieren uns verstärkt auf die Schulung und die Weiterbildung von Beratern. Einige von ihnen haben in den letzten Jahren zum Teil schlechte Erfahrungen im Fondsbereich gemacht. Hier gilt es, Vertrauen zurückzugewinnen.

Klar ist: Wenn ein Kunde etwas mehr Ertrag haben will, als eine Garantie bietet, geht es nicht ohne Risiko. Hier finde ich spannend, was in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) mit unseren Lebenszyklusfonds passiert, die anfangs von Aktien sukzessive in schwankungsärmere Anlageklassen umschichten, je näher das Ziel in Sicht kommt. Das sind Lösungen, wo sich das Risikoprofil laufend anpasst. Ich glaube, das sind Ideen, die bisher noch wenig im Fondspolicenmarkt existieren.

Seite drei: Laufende Beratung fundamental

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