Fondspolicen: „Laufende Beratung vonnöten“

Mischler: Ein wichtiger Punkt, den Herr Hellers angesprochen hat, war die Beratung und das Training. Wir sollten bei allen Anlageprodukten darauf achten, dass die Beratung nicht nur am Point of Sale passiert, sondern laufend: Das Leben des Kunden ändert sich, der Kapitalmarkt ändert sich, und dadurch ändert sich wahrscheinlich auch die beste Lösung für den Kunden.

Wenn man aber mal in unsere Bestände schaut, zeigt sich – überspitzt gesagt –, dass der Kunde einmal sein Investment wählt und dann eigentlich nichts mehr verändert – unabhängig vom Verlauf des Investments. Hier sollte viel stärker darauf hingewirkt werden, dass der Kunde vom Versicherungsunternehmen oder vom Makler aktiv angesprochen wird, wenn etwas Außergewöhnliches passiert.

Ansonsten gibt es die böse Nachricht mit Vertragsende, weil der Kunde plötzlich überrascht ist, wie sich sein Portfolio entwickelt hat.

Mein Eindruck ist, das Kunden oftmals gar nicht wissen, wie ihre Beiträge in den Fondspolicen investiert sind. Braucht es ein besseres Reporting von Seiten der Versicherer – jenseits des jährlichen und oftmals unverständlichen Jahresauszugs?

Willmes: Die Informationen über Fondspolicen im Bestand können sicherlich noch verbessert werden. Dabei ist Bestandsbearbeitung bei Fondspolicen genau so wichtig wie das Neugeschäft – schließlich müssen Fondspolicen beweisen, dass sie „Altersvorsorge können“.

Wir verkaufen Fondspolicen ungefähr seit Mitte der 90er-Jahre. Diese Verträge sind natürlich auch von der Finanzmarktkrise betroffen. Daher sollten auch Bestandskunden angesprochen werden, hier müssen Vermittler und Anbieter eng zusammenarbeiten. Dies ist in meinen Augen eine ganz wichtige Aufgabe, um nachhaltig Vertrauen in Fondspolicen, ob mit oder ohne Garantie, zu schaffen.

Neue Trends und Innovationen in der Fondsauswahl, sei es Multi Asset, Absolute Return oder ETF-Strategien lassen Branchenexperten frohlocken. Haben die neuen Instrumente das Zeug zum „Heilsbringer“ oder raten Sie zu einer eher nüchternen Betrachtung?

Hellers: Wir bieten Multi-Asset-Lösungen an. Das größte Benefit der Multi Assets ist, dass einige bewiesen haben, dass sie in fallenden Märkten gut reagieren und das Kapital des Kunden geschützt haben. Daher glaube ich, dass der Multi-Asset-Ansatz eine Lösung ist, die in Zukunft stark zunehmen wird.

Seite vier: Trend geht hin zu mehr Multi-Asset-Lösungen

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