Alte Leipziger profitiert von Zins-Schlussverkauf

Der Versicherungskonzern Alte Leipziger-Hallesche konnte 2014 vor allem in der Lebensversicherung stark wachsen. Das Neugeschäft kletterte um rund 40 Prozent. Ein Schlussverkaufseffekt bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen trug maßgeblich dazu bei.

Sitz des Alte Leipziger-Hallesche-Konzerns im hessischen Oberursel.

Der gesamte Neuzugang in der Lebensversicherung kletterte von 589 Millionen Euro auf 820 Millionen Euro (plus 39,1 Prozent), teilte der Versicherungskonzern am Mittwoch in Oberursel mit. Die Bruttobeiträge in der Lebensversicherung wuchsen um 16 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro.

Schlussverkauf in der Lebensversicherung

Als wichtige Umsatzträger nannte das Unternehmen Berufsunfähigkeitsversicherungen, die betriebliche Altersversorgung sowie das Privatkundengeschäft mit fondsgebundenen und klassischen Rentenversicherungen.

Letztgenannte Produkte haben sich im Jahresendgeschäft besonders gut verkauft, da sich offenbar viele Kunden einen Klassik-Vertrag zu den alten Konditionen sichern wollten. Denn der Garantiezins, mit dem die Lebensversicherer das ersparte Guthaben ihrer Klassik-Kunden verzinsen, ist zum 1. Januar 2015 von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent abgesenkt worden.

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Strategie der Alten Leipziger voll aufgegangen

Damit ist die Strategie der Alten Leipziger, werbewirksam auf die bevorstehende Kürzung des Garantiezinses hinzuweisen voll aufgegangen. Andere Gesellschaften hatten sich hier weitaus weniger hervorgetan – auch deshalb, weil sie bereits das Geschäft mit klassischen Garantieprodukten zugunsten der weniger kapitalintensiven fondsgebundenen Produkte zurückgefahren haben.

Das Neugeschäft der Hallesche, dem Krankenversicherer im Konzern, stieg um 18,6 Prozent auf 2,4 Millionen Euro. Aufgrund nur geringer Beitragsanpassungen seien die gebuchten Bruttobeiträge um ein Prozent gesunken und erreichten 1,141 Milliarden Euro.

Eigenkapital erreicht Höchstmarke

Der Gesamtumsatz des Konzerns, einschließlich der Mittelzuflüsse im Bauspar- und Investmentfondsgeschäft, hat sich dem Konzern zufolge „insgesamt sehr positiv entwickelt“: Er stieg auf rund 4,2 Milliarden Euro (plus 6,4 Prozent).

Zudem habe man auch in 2014 das Eigenkapital der beiden Gesellschaften „dank der guten Entwicklung der Jahresüberschüsse deutlich gestärkt“. Es erreichte die neue Höchstmarke von 1,019 Milliarden Euro (2013: 884 Millionen Euro). (lk)

Foto: Alte Leipziger

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