Rückversicherer: Autofahrer erwartet höhere Kfz-Prämien

Autofahrer müssen sich erneut auf höhere Versicherungsprämien einstellen: Im kommenden Jahr dürften Kfz-Haftpflicht und Teilkasko im Schnitt um ein Prozent, die Vollkasko-Versicherung sogar um zwei Prozent teurer werden, sagte Andreas Kelb vom Rückversicherer Hannover Rück am Montag beim Branchentreff in Baden-Baden.

Der Hannover Rück zufolge haben die durchschnittlichen Kfz-Prämien in den vergangenen Jahren bereits merklich zugelegt.

Der weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück hat als größter Kfz-Rückversicherer in Deutschland einen guten Überblick über die Preispolitik von Kfz-Versicherern wie Allianz oder Huk Coburg. Branchenzweiter Swiss Re ist sich bei den steigenden Prämien nicht so sicher. Er erwarte, dass die Prämien etwa auf dem Vorjahresniveau verharren, sagte Frank Reichelt, bei den Schweizern zuständig für Deutschland und Nordeuropa.

Vergleichsportal Verivox sagt teils sinkende Prämien voraus

Das Vergleichsportal Verivox sagt sogar voraus, dass die Kfz-Tarife für Neukunden und Wechsler 2016 sinken werden. In der Kfz-Haftpflicht könnten Kunden mit einem Abschlag von vier Prozent rechnen, bei Verträgen von Haftpflicht inklusive Vollkasko von einem Prozent. Der Hannover Rück zufolge haben die durchschnittlichen Kfz-Prämien in den vergangenen Jahren bereits merklich zugelegt.

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Hannover Rück: Einfluss selbstfahrender Autos auf Kfz-Versicherungsgeschäft bleibt mittelfristig gering

Offen bleibt, wann und inwieweit selbstfahrende Autos den Straßenverkehr und damit auch die Kfz-Versicherung auf den Kopf stellen. Ludger Arnoldussen, Vorstand beim Weltmarktführer Munich Re, forderte, dass Unfallopfer auch auf Schadenersatz vertrauen können müssen, wenn ein Computer das Auto gesteuert habe. Versicherer müssten dann Regress von den Herstellern einfordern können. Hannover-Rück-Manager Kelb erwartet jedoch nicht, dass selbstfahrende Autos das Kfz-Versicherungsgeschäft in den nächsten fünf Jahren nennenswert beeinflussen werden.

Welchen Schaden der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte den Versicherern verursacht, ist laut Arnoldussen noch nicht einzuschätzen. Volkswagen hat bereits 6,5 Milliarden Euro vor allem für die Behebung der Manipulationen zurückgestellt. Insgesamt dürfte die Affäre Experten zufolge ein Vielfaches davon kosten.

Quelle: dpa-Afx und Cash.

Foto: Shutterstock

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