Kfz-Versicherungsprämien könnten sich bis 2020 halbieren

Die Markteinführung selbstfahrender Autos könnte laut Experten zur Folge haben, dass sich die Prämien für Kfz-Versicherungen bis 2020 halbieren. Der Grund erscheint naheliegend: Schlechte Autofahrer, die die Unfallzahlen und damit auch die Prämien nach oben treiben, spielen dann keine Rolle mehr. 

Schätzungen des britischen Verbands freier Versicherungsmakler zufolge würden neun von zehn Autos innerhalb der nächsten fünf Jahre über eine „smarte“ Technologie verfügen, was eine starke Verringung von Verkehrsunfällen mit sich bringen werde.

Wie das britische Newsportal „Telegraph Money“ auf Basis aktueller Zahlen, die dem Portal vorliegen, berichtet, erwarten Branchenexperten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, dass es durch automatische Autos keine schlechten Autofahrer mehr geben wird. Diese seien bislang für circa 90 Prozent aller Verkehrsunfälle auf englischen Straßen verantwortlich gewesen, so die Prüfer.

90 Prozent aller Verkehrsunfälle eliminiert

Dadurch könne mit einem radikalen Rückgang der Kfz-Versicherungsprämien gerechnet werden. Allerdings erwarten die Experten, dass es schon deutlich früher zu drastischen Prämienrückgängen kommen wird. Denn schon jetzt sei bereits eines von drei Autos in Großbritannien mit automatisierten Elementen, wie automatischen Notbremssystemen, ausgestattet.

Schätzungen des britischen Verbands freier Versicherungsmakler (Biba – British Insurance Brokers‘ Association) zufolge werden neun von zehn Autos innerhalb der nächsten fünf Jahre über eine „smarte“ Technologie verfügen, was eine starke Verringung von Verkehrsunfällen mit sich bringen werde.

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„Vermeidbare Unfälle“

Historisch seien die hohen Prämien insbesondere durch „vermeidbare Unfälle“, die auf Müdigkeit am Steuer oder Fahren unter Drogeneinfluss zurückzuführen seien, bedingt. Durch automatische Autos würden diese Unfälle tatsächlich komplett vermieden werden.

Als Hauptgrund für den Rückgang der Kfz-Versicherungsprämien nennt der „Telegraph“ die Tatsache, dass die Verantwortung für Unfälle von dem Fahrer auf den Kfz-Fabrikanten verlagert werde.

Der Fahrer werde in Zukunft wohl nur noch das Diebstahl- und Beschädigungsrisiko tragen müssen. Dieser Anteil mache allerdings weniger als die Hälfte des Gesamtprämienbetrags aus.

Prämien für „klassische“ Autos steigen

Auf der anderen Seite spräche einiges dafür, dass die Prämien für „klassische“ nicht-automatische Autos steigen werden. Alte Fahrzeuge könnten nicht einfach „upgegraded“ werden und stellen somit ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.

Graeme Trudgill, Biba-Mitglied, prophezeit ebenfalls ein Ansteigen der Kfz-Versicherungsprämien für „klassische“ Autos. Demzufolge würden Autofahrer der Zukunft durch die selbstfahrenden Fahrzeuge ihre Fahrfähigkeiten verlieren – und somit auf den Straßen der Zukunft ein höheres Verkehrsrisiko darstellen. (nl)

Foto: Shutterstock

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