PKV-Ausblick 2015: Heimlicher Helfer LVRG

Zugleich warnt der Branchenbeobachter vor einem „teuren Bumerang“ für Versicherte, wenn es zu einer falsche Anwendung des Leitfadens komme „unter dem Gesichtspunkt der reinen Beitragsoptimierung – was nichts anderes bedeutet als die höchstmögliche Reduktion der Prämie“.

Hohe Beitragsreduzierung bedeutet ein hohes Honorar

DMA-Manager Wohlert dürfte seine Bedenken teilen, denn nach seiner Erfahrung wollen sich viele Kunden nicht selbst mit dem komplizierten Tarifwechselrecht beschäftigen. So würden Vergleichsportale im Internet bei der Suche nach günstigen Tarifen immer beliebter. „Wir mahnen zur Vorsicht“, sagt Wohlert, „einige Vertriebsmethoden sind dubios und haben nur ein Ziel: Eine möglichst hohe Beitragsreduzierung, um auf dieser Basis ein möglichst hohes Honorar zu generieren.“

Zwischenzeitlich würden zwölf bis 14 Monatsbeiträge aus der Ersparnis heraus als Honorar aufgerufen. „Eine hohe Beitragsreduzierung lässt sich über eine deutliche Senkung des Versicherungsschutzes oder eine massive Erhöhung der Selbstbeteiligung immer erreichen“, erklärt Wohlert.

Tarifumstellung birgt auch Probleme für den betreuenden Makler

Den Kunden sei nicht bewusst, welche langfristigen Konsequenzen, sich aus solchen Tarifumstellungen ergeben, warnt der Experte und betont, dass dies auch für den betreuenden Makler problematisch sei. „Der Online-Berater stellt den Tarif um, kassiert sein Honorar und der Krankenversicherungsvertrag, mit all seinen Beratungs- und Betreuungspflichten bleibt im Bestand des Maklers – mitunter erheblich reparaturbedürftig – zurück.“

Spezialisierte KV-Makler sollten dieses Beratungsfeld nicht kampflos aufgeben, sagt Wohlert. Das Ziel im Tarifwechsel müsse immer der Erhalt von hochwertigen Versicherungsschutz sein.

Im nächsten Jahr werden Versicherer und Versicherte erfahren, ob dieses Ziel erreicht wurde. (lk)

Foto: KVpro.de

 

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