Provisionsabgabeverbot: Bald Rabatte wie in der Autobranche?

In England zum Beispiel fängt ein Finanzmakler ab ca. 100.000 Pfund Einmalanlage an zu arbeiten. Die breite Masse hat dieses Anlagegeld nicht und die Menschen werden über Internet, Google & Co. Standardprodukte kaufen. Und diese werden weder auf die Bedürfnisse passen noch langfristig günstig sein. Prima Aussichten!

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Allein die Unverfrorenheit des Marktwächter Finanzen zu behaupten, dass 95 Prozent der Angebote am Kundenbedarf vorbei geht, raubt mir schier den Atem. Diesen Test würde ich gerne sehen. Er basiert auf den Aussagen von Verbraucherzentralen, die aus Eigeninteresse für eine Honorarberatung sprechen. Es ist immer schön, wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird.

Qualität setzt sich immer durch

Hinzu kommt, dass die Honorarberatung in vielen Fällen gar nicht richtig funktionieren kann, solange nämlich die Initiative zur Beratung vom Versicherungsmakler ausgeht. Wo stünden wir heute, wenn Riester-, Rürup- oder Pflegezusatzversicherungen nur gegen Honorar unter die Leute hätten gebracht werden können?

Zu einem Provisionsverbot wird es meiner Ansicht nach in Deutschland aber nicht kommen. Es bleibt also im Wesentlichen beim Thema Provisionsteilung. Ich werde mir deshalb vorsichtshalber über die Feiertage ein dickes Fell wachsen lassen – vielleicht bekomme ich ein solches auch von meiner Frau zu Weihnachten geschenkt?

Ich wünsche Ihnen schöne Feiertage und für 2016 vor allem gute Nerven! Denken Sie immer daran: Kaum etwas wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wir Versicherungsmakler werden aber auch ein Ende des Provisionsabgabeverbots gut überstehen können, denn Qualität setzt sich immer durch.

Peter Przybilla ist Geschäftsführer und Gesellschafter des Münchener Maklerunternehmens Hengstenberg & Partner.

Foto: Gerhard Blank

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