Provisionsverbot für Vermittler – hilft der Blick ins Ausland?

Deshalb ist ein striktes und vollumfängliches Provisionsverbot unwahrscheinlich, denn neben einer drohenden Unterversorgung wäre somit auch die von plötzlicher Arbeitslosigkeit bedrohte Berufsgruppe der Vermittler zu groß.

So wird Raum für verschiedene Geschäftsmodelle bleiben, die Vermittlern zwischen Provisions- und Honorarberatung auch in Zukunft ein entsprechendes Auskommen ermöglichen.

Dass die Vermittlerdichte in Deutschland langfristig um ein vielfaches höher bleiben wird als im europäischen Ausland, ist aber ebenso unwahrscheinlich. Dafür sind die Überkapazitäten und Einsparpotenziale zu offensichtlich, Berufsstands- und Kundeninteresse hin oder her. Viele Vermittler werden somit perspektivisch aus dem Markt ausscheiden.

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Ernsthafte und konsequente Umsetzung des LVRG

Wie ist zu reagieren? Schuldzuweisungen und Verschwörungstheorien helfen der Branche und insbesondere den Vermittlern nicht weiter. Vielmehr muss zunächst mit dem LVRG konsequent und ernsthaft umgegangen werden. Denn sonst drohen weitere Einschnitte.

Zudem sind die Versicherer gut beraten, ihre Vertriebspartner auf die „neuen Zeiten“ vorzubereiten. Und dazu gehört nicht nur der Trend zu Transparenz, Nettotarifen und Honoraren, sondern auch das grundsätzlich veränderte Kundenverhalten im Zuge der zunehmenden Digitalisierung.

Ein Investment in die Unterstützung, technische Ausstattung und letztlich Qualität der Vertriebspartner ist dringend angeraten.

Der Autor Christian Mylius ist Managing Partner und Leiter der Insurance Practice bei der strategischen Managementberatung für die Finanzdienstleistungsindustrie Innovalue.

Foto: Innovalue

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