„Die Riester-Rente funktioniert“

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) gilt derzeit in der Politik als das Maß der Dinge. Droht die Riester-Rente den Systemwettstreit mit der bAV zu verlieren?

Angesichts der nach wie vor starken Dominanz des umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystems in Deutschland ist es dringend erforderlich, die private und betriebliche Altersvorsorge weiter zu stärken und ihren Verbreitungsgrad zu erhöhen. Den angesprochenen Systemwettstreit sehen wir derzeit nicht. Vielmehr erwarten wir, dass sinnvolle – bei der bAV bereits bestehende – Rahmenbedingungen auch auf die private Altersvorsorge ausgeweitet werden. Hier wäre beispielhaft die dynamische Festlegung der Förderhöchstgrenze zu nennen. Darüber hinaus sollten Vorteile wie die Anbietervielfalt aus der privaten Altersvorsorge auch in der bAV Einzug finden. Im Ergebnis sollte eine Kombination aus privater sowie betrieblicher Altersvorsorge den Grundstein für eine auskömmliche Versorgung der Bevölkerung im Alter bilden, und die Politik muss hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen.

Die Versicherer konnten ihren Bestand dank des zuletzt gestiegenen Neugeschäfts bei 10,8 Millionen Verträgen stabilisieren, erklärte jüngst der Versicherungsverband GDV. Wie schätzen Sie die Absatzsituation bei Union Investment ein?

Die sinkenden Wachstumsraten im gesamten Markt gehen auf zwei Punkte zurück: erstens die zunehmende Ausschöpfung des Marktes und zweitens die Verunsicherung der Menschen durch die überzogene und pauschale Kritik. Wir müssen die Menschen überzeugen, dass die Riester-Rente funktioniert und für die meisten Menschen vorteilhaft ist. Gerade in Zeiten der niedrigen Zinsen ist die Rendite durch die Zulagen ein attraktives Argument. Insgesamt erwarten wir daher auch in diesem Jahr eine leichte Zunahme unseres Vertragsbestandes.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Union Investment

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