„Kfz-Versicherer müssen Disziplin wahren“

Wie bewerten Sie die vermeintlich wachsende Macht der Vergleichsportale?

Nach meinem Gefühl stagniert die Stärke der Portale zurzeit eher. So hat sich immerhin der Branchenriese Huk-Coburg seinen Onlineversicherer Huk24 kürzlich aus allen Portalen zurückgezogen – weitere könnten dem Beispiel folgen.

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Selbstfahrende Autos sind das Technologie-Thema der Stunde: Während Verbraucher eher die Vorteile autonomer Fahrzeuge sehen, müssen Kfz-Versicherer um ihr Geschäftsmodell fürchten, ergab eine aktuelle Analyse der Boston Consulting Group. Teilen Sie diese These Ihrer Beraterkollegen?

Grundsätzlich ja. Generell bleibt aber abzuwarten, inwieweit die Verbraucher das vollständig autonome Fahren akzeptieren und auf das eigene „Fahrerlebnis“ verzichten möchten. Falls sich autonomes Fahren durchsetzt, wird dies dazu führen, dass sich der Versicherungsschutz mehr auf das selbstfahrende Auto bezieht als auf den Fahrer. Diese Veränderung wird zwar langsam erfolgen, aber die Versicherer sollten sich ihrer trotzdem bewusst werden. Mittel- bis langfristig kann dies zu enormen Änderungen im Vertriebs- und Schadenbearbeitungsprozess führen. Zugleich sollten Versicherer prüfen, welche neuen Geschäftsfelder sich dadurch für sie auftun, beispielsweise Deckungen für die Cyberrisiken rund um das autonome Fahren oder die Abwehr und Absicherung von Cyberattacken. Hier gibt es Nischen, in die die Kraftfahrtzeug-Versicherer stoßen können.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Towers Watson

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