Pharmaindustrie beschwert sich bei Gröhe über GKV

Die Pharmaindustrie hat sich bei Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) über den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beschwert. So wirft der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) den Kassenvertretern vor, mit falschen Fakten über Arzneimittel die Patienten zu verunsichern.

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Der GKV-Spitzenverband beklagte in der vergangenen Woche erneut, dass Informationen über den Zusatznutzen neuer Medikamente nicht schnell genug in den Arztpraxen ankämen. Der vfa warnt daraufhin vor Angstmacherei.

In einem offenen Brief an Gröhe, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es weiter: „Wir fordern den GKV-Spitzenverband daher nachdrücklich zur Versachlichung der Debatte auf und bitten Sie, dies im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion zu unterstützen.“

GKV-Spitzenverband warnte vor „Arzneimittel ohne Zusatznutzen“

Der GKV-Spitzenverband beklagte in der vergangenen Woche erneut, dass Informationen über den Zusatznutzen neuer Medikamente nicht schnell genug in den Arztpraxen ankämen. Besonders verärgert ist die Pharmaindustrie nun über die Formulierung: „Leidtragende sind die Patienten. Sie erhalten schlimmstenfalls Arzneimittel ohne Zusatznutzen, aber ggf. mit schweren Nebenwirkungen.“

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vfa weist Vorwürfe zurück

Auch Arzneimittel ohne Zusatznutzen durchliefen die selben Standards bei der Zulassung wie Medikamente mit Zusatznutzen. Und „Arzneimittel ohne nachgewiesenen Zusatznutzen sind zumindest genauso gut wie der … Versorgungsstandard“, hieß es in dem vfa-Brief. Dass der GKV-Spitzenverband bewusst Fragen der Bewertung und der Sicherheit von Arzneimitteln vermische und Patienten mit „schweren Nebenwirkungen“ Angst zu machen versuche, sei keine verantwortungsvolle Art der Kommunikation mehr. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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