Welche Branchentrends wittert Eiopa?

Im Hinblick auf die Digitalisierung beobachtet Eiopa die zunehmende Individualisierung der Produktgestaltung. Zusammen mit den anderen europäischen Aufsichtsbehörden (für Banken und Kapitalanlagegesellschaften) ist eine tiefergehende Analyse der Auswirkung der Nutzungsmöglichkeiten von Big Data geplant. Dabei geht es um Kundenprofilbildung und Verbraucherverhalten sowie Preisbildungsmechanismen.

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Interessenskonflikt-Management

Dann ist da noch das Management von Interessenkonflikten. Hierzu sind weitere Detailregulierungen im Rahmen der IDD geplant (Level zwei). EIOPA wird hierfür die EU-Kommission beraten, dazu gehört auch das Präzisieren von Kriterien, anhand derer zu prüfen ist, ob Provisionen/Courtagen einen negativen Einfluss auf die Beratungsqualität und den Service haben. Außerdem plant Eiopa eine vergleichende Untersuchung über monetäre Anreize zwischen Kapitalanlagegesellschaften und Versicherungsunternehmen.

bAV-Trends

Bei den Trends in der bAV ist festzustellen, dass viele Aktivitäten der Eiopa und anverwandter Organisationen bereits auf dem Wege sind (IORP II – EBAV II; Single Market for Personal Pension Products und Capital Market Union Action Plan) und weitere Maßnahmen scheinbar nicht geplant sind, mit der Ausnahme, dass Maßnahmen erarbeitet werden sollen, die eine höhere Flexibilität in der Leistungsphase erlauben. Es bleiben als weitere Hauptthemen Transparenz, Cross-Border und der Wechsel von Leistungs- zu Beitragsorientierung.

Fazit

Eine immer systematischere Erfassung von Trends, die einen stärkeren Schutz der Verbraucher vermuten lassen, wird weitere Rufe nach stärkerer Regulierung auslösen beziehungsweise Einfluss auf laufende Prozesse zur Detailregulierung im Finanzmarktbereich nehmen.

Der Branche bleibt ein Ausweg: sich proaktiv gegen die Regulierungsflut über eigenes kontinuierliches Verbessern von Business-Standards, die sich an „Best-Practice“ orientieren, zu stemmen. Somit ist der Eiopa-Report auch ein Aufruf zur intensiveren Kommunikation mit der Aufsicht, um zu klären, wo Handlungsbedarf besteht.

Die Autoren sind Ekkart Kaske, Spezialist für Financial & Governmental Affairs, und Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler, Unternehmensberater und Branchenexperte.

Foto: Zeidler Consulting / Shutterstock

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