Ergo plant digitalen Versicherer

Unter dem Namen „Nexible“ will der Düsseldorfer Versicherer Ergo im Herbst 2017 einen Online-Versicherer auf den Markt bringen. In einem Interview sprach Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Rieß über die Ausrichtung des neuen Unternehmens.

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Markus Rieß: „Wir werden mehr Pfeile im Köcher haben müssen.“

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung schilderte Rieß am Dienstag, welchen Einfluss die fortschreitende Digitalisierung und die Konkurrenz durch Fintechs auf die Strategie des Versicherers hat. Der Ergo-Chef erwartet demnach keine Disruption des Versicherungsmarktes, die die bisher existierenden Vertriebsstrukturen aufbricht. Vielmehr würden neue Strukturen hinzu kommen.

Um Kunden auch in Zukunft zu erreichen, werde der Versicherer jedoch „mehr Pfeile im Köcher haben müssen“. Hierzu zählt ein digitaler Versicherer, den die Ergo im Herbst 2017 auf den Markt bringen will. „Der Versicherer wird „Nexible“ heißen, aus Next und Flexible. Die Zukunft und die Flexibilität“, erläuterte Rieß. Die Gesellschaft soll demnach wie der Mutterkonzern in Düsseldorf angesiedelt sein – jedoch nicht im Ergo-Turm.

Keine Abkehr von Vermittlern

Derzeit sei geplant, dass Nexible etwa 20 Mitarbeiter haben und – außer bei schweren Personenschäden – „rein digital“ agieren soll. Zunächst werde der digitale Versicherer in der Kfz-Sparte aktiv sein und sich beim Ausbau des Angebots an Kundenwünschen orientieren. Laut Rieß sind Unfall- und Krankenzusatztarife vorstellbar.

Trotz der Digitalisierungsoffensive zeigte sich der Ergo-Chef im Interview überzeugt vom Vertriebskanal Vermittler. „Ich glaube, dass wir auch in Zukunft 80 Prozent unseres Geschäfts mit Vertretern machen werden“, betonte Rieß. Künftig würden diese vielleicht nicht mehr die einzigen sein, die eine Kundenbeziehung gestalten. „Sie werden unterstützt durch digitale Angebote. Dennoch glaube ich, dass auch in Zukunft die Vertreter im Mittelpunkt stehen werden.“  (jb)

Foto: Ergo

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