Stellenabbau bei Signal Iduna im Plan – Niedrigzinsen machen Probleme

Der seit längerem angekündigte Abbau von 1.400 Stellen beim Versicherungskonzern Signal Iduna wird nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Ulrich Leitermann vermutlich ohne Kündigungen umgesetzt. Das Umbauprogramm bis 2017 liege im Plan, sagte Leitermann am Dienstagabend in Hamburg.

Signal Iduna-CEO Ulrich Leitermann

Rund die Hälfte der Stellen fällt weg in der Fläche, wo unter anderem die Vertriebsstruktur verschlankt wird und auch Führungspositionen gestrichen werden. Die andere Hälfte entfällt auf die beiden zentralen Standorte Dortmund und Hamburg, wo die Digitalisierung und der technische Fortschritt Jobs kosten. Beide Standorte seien vom Wegfall von 700 Arbeitsplätzen ungefähr gleichmäßig betroffen.

Versicherungsbranche kämpft mit Herausforderungen

Die Versicherungswirtschaft befindet sich laut Leitermann im Umbruch. „Wir werden in diesem Jahrzehnt keine höheren Zinsen mehr sehen und wir haben in der Branche kein Wachstum“, sagte er. Gerade wegen der niedrigen Zinsen müsse die jüngere Generation verstärkt in die Altersvorsorge investieren. Signal Iduna habe ein Investitionsprogramm über 140 Millionen Euro in Digitalisierung und die Fortbildung von Mitarbeitern aufgelegt, um im härter werdenden Wettbewerb zu bestehen.

Das Kosteneinsparungsprogramm wurde vom Management bereits im Herbst 2014 angekündigt. Mit den aktuellen Maßnahmen befindet sich das Unternehmen in guter Gesellschaft, da das aktuelle Kapitalmarktumfeld und die niedrigen Renditen eine schlankere Verwaltungsstruktur sinnvoll machen. Zudem ist der Wettbewerb innerhalb der Branche sehr intensiv, da immer mehr Konsumenten die Tarife im Internet vergleichen. Dies löst tendenziell Druck auf die Margen der Versicherer aus. (dpa-AFX, tr)

Foto: Signal Iduna

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