Studie: Keine spürbaren Entlastungen durch PSG I

Nur ein Viertel der Pflegenden in Deutschland stellen seit dem Inkrafttreten des ersten Pflegestärkungsgesetzes (PSG I) eine Verbesserung der eigenen Situation fest. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Continentale Krankenversicherung hervor.

Pflege
Ein Großteil der Pflegenden in Deutschland meint einer aktuellen Umfrage zufolge, nicht vom PSG I profitiert zu haben.

Das erste Pflegestärkungsgesetz ist seit dem 1. Januar 2015 in Kraft. Die Bundesregierung hatte es mit dem Ziel beschlossen, pflegende Angehörige zu unterstützen. Wie eine Untersuchung der Continentale Krankenversicherung a.G. in Zusammenarbeit mit TNS Infratest zeigt, ist dieses Ziel des PSG I bisher nur bedingt erreicht worden. TNS hat 1.000 Menschen befragt, die eine andere Person privat pflegen oder betreuen.

Rund ein Fünftel der Pflegenden kennt PSG I nicht

Laut der „Continentale-Studie 2016“ haben 47 Prozent der Befragten keine positive Veränderung durch das Gesetz wahrgenommen. Annähernd ein Fünftel (18 Prozent) gibt zudem an, das PSG I nicht zu kennen. Lediglich 26 Prozent der Befragten haben demnach eine Verbesserung ihrer Situation festgestellt.

Pflege PSG I
Quelle: Continentale Krankenversicherung

Der Studie zufolge bemerken pflegende Angehörige (37 Prozent) häufiger als betreuende Angehörige (17 Prozent) positive Veränderungen. 65 Prozent derjenigen Befragten, die besonders stark Pflegebedürftige mit der Pflegestufe 3 versorgen geben demnach an, ihre Situation habe sich nicht verbessert oder ihnen sei das Gesetz nicht bekannt.

Kaum Entlastung für Berufstätige

Dass sich ihre Situation auf keinen Fall positiv durch das PSG I verändert hätte, meinen laut der Studie überwiegend Personen, die alleine Angehörige betreuen oder pflegen (29 Prozent) und dies täglich tun (28 Prozent/nicht täglich: 17 Prozent). Unter denen, die sich die Pflege/Betreuung mit anderen teilen, sind des demnach 21 Prozent.

Auch Berufstätige fühlen sich durch das erste Pflegestärkungsgesetz nicht wesentlich entlastet. Lediglich ein knappes Drittel (31 Prozent) meint, dass sich ihre Situation verbessert habe. Bei den Nicht-Berufstätigen sind es sogar nur elf Prozent. (jb)

Foto: Shutterstock

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