Versicherer Talanx hält trotz hoher Katastrophenschäden an Gewinnziel fest

Hohe Katastrophenschäden und die Sanierung des Deutschland-Geschäfts hindern den Versicherungskonzern Talanx an größeren Höhenflügen. Dennoch hat er im zweiten Quartal Kurs auf sein Gewinnziel gehalten.

Talanx
Hauptsitz der Talanx-Gruppe in Hannover.

Vorstandschef Herbert Haas hielt am Freitag zwar an seinem Gewinnziel von 750 Millionen Euro für das laufende Jahr fest, erteilte optimistischeren Erwartungen von Analysten aber eine Absage: „Sehr viel mehr dürfte nicht möglich sein.“ Der geplante Stellenabbau in Deutschland kostet den Konzern mit der Hauptmarke HDI eine Stange Geld, und die Digitalisierung des Geschäfts braucht noch Zeit.

An der Börse wurden die Nachrichten mit Enttäuschung aufgenommen. Am Morgen verlor die Talanx-Aktie drei Prozent an Wert und gehörte damit zu den Schlusslichtern im MDax. Analysten hatten für 2016 bislang im Schnitt mehr als 800 Millionen Euro Gewinn erwartet.

Unwetter in Deutschland schmälern Gewinn

Doch im zweiten Quartal machten hohe Unwetterschäden sowie die Kosten des Stellenabbaus Talanx zu schaffen. Zwar fiel der Überschuss mit 179 Millionen Euro drei Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Doch da hatte die Sanierung des deutschen Lebensversicherungsgeschäfts das Ergebnis schwer belastet. Diesmal musste Talanx wegen Stürmen und extremen Regenfällen in Deutschland im Mai und Juni für hohe Schäden geradestehen.

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In der Privat- und Firmenversicherung auf dem Heimatmarkt reichten die Prämieneinnahmen nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag mit 105,6 Prozent noch deutlicher über der kritischen 100-Prozent-Marke als ein Jahr zuvor. Bei dem Rückversicherer Hannover Rück, an dem Talanx die Mehrheit hält, schlugen die Waldbrände in Kanada teuer zu Buche.

Seite zwei: Talanx will auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten

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