Munich Re will trotz Gewinneinbruch mehr Dividende zahlen

Ein Wirbelsturm, ein Erdbeben und die Sanierung der Tochter Ergo haben dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re 2016 einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt.

Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard
Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard

Im letzten Geschäftsjahr unter der Führung von Vorstandschef Nikolaus von Bomhard stand unter dem Strich ein Ergebnis von 2,6 Milliarden Euro und damit eine halbe Milliarde weniger als ein Jahr zuvor. Finanzvorstand Jörg Schneider stellte den Aktionären bei der Vorlage von Eckdaten am Dienstag dennoch steigende Dividenden in Aussicht.

Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten zunächst für Ernüchterung. Die Munich-Re-Aktie verlor am Morgen rund ein Prozent an Wert. Nachdem der Vorstand sein Gewinnziel im Mai gekappt und im November wieder nach oben gesetzt hatte, waren Analysten von einem weniger herben Gewinnrückgang ausgegangen.

Teure Naturkatastrophen

Dass es letztlich schlechter lief, erklärte die Konzernspitze mit Großschäden im vierten Quartal. Die Zerstörungen durch Hurrikan „Matthew“ in den USA und das Erdbeben in Neuseeland kosteten den Rückversicherer zusammen fast eine halbe Milliarde Euro. Auch im Gesamtjahr gab es mehr große Schäden als im Jahr zuvor. Auf der Positivseite stehen die Kapitalanlagen der Munich Re, die mit 7,6 Milliarden Euro rund ein Prozent mehr abwarfen als im Vorjahr.

Die Aktionäre will der Vorstand mit einer erhöhten Dividende bei der Stange halten. Sie soll von zuletzt 8,25 auf 8,60 Euro je Aktie steigen und damit stärker als von Experten vorausgesagt. Damit soll das Ende der Steigerungen noch nicht erreicht sein: „Wir sind überzeugt, dass wir das jetzt erreichte Dividendenniveau auch in Zukunft halten und in der Tendenz weiter ausbauen können“, sagte Finanzvorstand Schneider.

Seite zwei: Ergo-Umbau kostet

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