Aktuare aus aller Welt treffen sich in Berlin

Mit einer Rekordbeteiligung hat am Montag in Berlin der 31. Internationale Aktuarkongress (ICA 2018) und damit die weltweit wichtigste Konferenz der Versicherungsmathematiker begonnen, die nach 50 Jahren erstmals wieder in Deutschland stattfindet.

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Im Rahmen des 31. Internationalen Aktuarkongresses werden in den kommenden fünf Tagen 2.750 Experten und Topentscheider der Versicherungs- und Finanzindustrie über internationale Trends zur Entwicklung der Lebenserwartung diskutieren, sich mit den Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Kranken- und Kfz-Versicherung auseinandersetzen und vor allem neue Konzepte für die Altersvorsorge vorstellen.

Aktuare als Produktentwickler und Mittler zwischen Versicherten und Versicherern

„Die Vielfalt der Themen illustriert, in wie vielen Bereichen Aktuare heutzutage tätig sind. Sie treiben auf der einen Seite als Produktentwickler, Berater von Lösungen der betrieblichen Altersversorgung oder als Sparringspartner für Start-up-Unternehmen die Innovation im Versicherungswesen maßgeblich mit voran“, betonte Roland Weber, Vorstandsvorsitzender der gastgebenden Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), zur Eröffnung. Auf der anderen Seite obliege den Aktuaren speziell in der kapitalgedeckten Altersvorsorge als Mittler zwischen den Interessen der Versicherungsnehmer und denen der Versicherungsunternehmen eine große gesellschaftspolitische Verantwortung.

Die hohe Bedeutung der Aktuare für die Stabilität des Finanzwesens unterstrich auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz in seinem Videogrußwort an die Konferenzteilnehmer aus über 100 Ländern: „Unsere Welt wird immer komplexer und hält dabei neben viele Chancen auch zahlreiche Risiken bereit. Aktuare wissen alles über Risiken und helfen uns dabei, diese zu managen.“

Zahlreiche Karrierechancen für Aktuare

Dank dieser Expertise seien Aktuare längst nicht mehr nur bei Versicherungen tätig, sondern immer häufiger auch bei Banken, Investmentgesellschaften oder Ratingagenturen, so Weber weiter und prognostizierte dem Berufsstand eine weiterhin positive Entwicklung: „In immer mehr Unternehmen des Finanzwesens sind auch die Chief Risk Officer Aktuare. Und warum soll diese Position nicht irgendwann auch bei globalen Industriekonzernen, Redereien oder auch Digitalunternehmen von Aktuaren besetzt werden?“ Das notwenige Fachwissen erhielten die Aktuare dazu bereits während ihrer Ausbildung oder durch internationale Zusatzqualifikationen wie den Certified Enterprise Risk Actuary (CERA), die weltweit bereits über 4.200 Aktuare absolviert haben.

Aktuare als Problemlöser

Dem Gedanken des Problemlösers folgend, rief auch Masaaki Yoshimura, Präsident der Internationalen Aktuarvereinigung (IAA), die globale Aktuargemeinschaft dazu auf, ihr Know-how zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen: „In Kürze zählen die Aktuarvereinigungen weltweit 100.000 Mitglieder und verfügen damit über eine einzigartige Expertise, um komplexe Probleme zu lösen.“ Dieses Fachwissen zu nutzen, um national wie international als Expertenorganisationen beratend tätig zu sein, werde eine der zentralen Aufgaben der Aktuarvereinigungen in den kommenden Jahren sein, führten Weber und Yoshimura unisono aus. (fm)

Foto: DAV

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