Neues Berufsbild für BWV-Ausbildung

Die Sachverständigen der Gewerkschaft ver.di und des Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V., München, haben die Struktur des neuen Berufsbildes ?Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen? festgelegt.

Ziel der seit Oktober 2004 angeregten Neuordnung der bisherigen ?Versicherungskaufmann?-Ausbildung ist es, die Qualifikation an die aktuellen Belange der Versicherungswirtschaft anzupassen. So soll einerseits die Vertriebsorientierung weiter ausgebaut werden, andererseits soll sich die vermittelte Beratungs- und Verkaufskompetenz über alle Versicherungssparten und Finanzprodukte für Privatkunden (einschließlich Klein- und Mittelgewerbe) erstrecken.

Dabei umfasst die Kernqualifikation rund zwei Drittel der Ausbildungszeit. Im letzten Drittel unterscheidet sich die Ausbildung, je nachdem, welche Fachrichtung das Unternehmen ausbildet. In der Fachrichtung Versicherung durchlaufen die Azubis einen etwa viermonatigen Baustein, in dem sie die Grundlagen des Schaden- und Leistungsmanagements erlernen. Der Baustein ist so konzipiert, dass er sowohl in Hauptverwaltungen, Geschäftsstellen, Niederlassungen, Agenturen oder beim Makler vermittelt werden kann. Darüber hinaus legt der Ausbildungsbetrieb gemeinsam mit dem Azubi mindestens zwei weitere Bausteine aus einer Auswahl von sechs Wahlmöglichkeiten fest, die jeweils circa vier Monate umfassen. In der Fachrichtung Finanzberatung stehen die Bausteine fest, eine Wahlmöglichkeit innerhalb dieser Fachrichtung besteht nicht.

Das neue Berufsbild soll für die Ausbildung ab August 2006 zur Verfügung stehen. Um darüber Ausbilder, Lehrer, Vertreter von Industrie- und Handelskammern sowie Ausbildungsagenturen umfassend zu informieren, will das BWV in Kooperation mit seinen regionalen Berufsbildungswerken im Frühjahr 2006 bundesweit Veranstaltungen anzubieten. Veranstaltungsorte und -termine werden ebenso wie das Strukturmodell der Ausbildung im Internet veröffentlicht. (www.azubi-welt.de).

In der nächsten Sitzung der Sachverständigen am 11./12. Dezember 2005 soll die erarbeitete Prüfungsstruktur inhaltlich in der Prüfungsordnung fixiert werden.

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