„Markt braucht ein engeres Korsett“

Grabmaier: Die Bedeutung des Beraters wird weiter zunehmen, die Beratungsleistung steht immer mehr im Vordergrund. Wenn der Anleger seinem Berater vertraut, wird er sich auch für die Produkte entscheiden, die der ihm empfohlen hat. Es ist also genau richtig, dass mit dem neuen Vermittlerrecht bei der Qualifikation der Berater und Vermittler angesetzt wurde. Je qualifizierter sie sind, desto mehr wird sich auch Qualität in der Kapitalanlage durchsetzen. Insofern entwickelt sich derzeit alles in die richtige Richtung.

Lessau: Ich habe allerdings das Gefühl, dass viele Vermittler immer noch nicht den Unterschied kennen zwischen Fonds, die unter das Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) fallen und KAGB-pflichtigen Fonds, weil sie sich bisher noch nicht hinreichend mit der neuen Rechtslage beschäftigt haben. Wie aber soll der Vertriebspartner dann bei seinen Kunden Begeisterung dafür erzeugen, dass der KAGB-regulierte Fonds auf einer viel höheren Qualitätsstufe steht als unregulierte Produkte?

Ludz: Die Branche braucht auch bei den Produktanbietern ein festes Gerüst. 500 Initiatoren, wie es sie früher in der Spitze mal gab, sind allerdings nicht mehr nötig. Wie bei Beratern und Maklerpools wird es bei den Emissionshäusern zu einer Konzentration kommen. Bei rund zehn Assetklassen, die künftig noch für Investments infrage kommen, braucht man vierzig bis fünfzig Initiatoren, die in der Lage sein müssen, qualitativ hochwertige Produkte zu emittieren.

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der neuen Cash.-Ausgabe 06/2014.

Das Gespräch führten Kim Brodtmann und Frank O. Milewski.

Teilnehmer am Roundtable:
Dr. Christoph Ludz, Geschäftsführer der Dr. Ludz GmbH
Hans-Otto Lessau, Prokurist und Leiter Vertrieb der Brenneisen Capital AG
Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der Jung, DMS & Cie. AG

Fotos: Stefan Malzkorn

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