IDD: „Minimalumsetzung ist das grundsätzliche Ziel“

 

Auch AfW-Vorstand Wirth mahnte, man solle die EU-Richtlinie mit Augenmaß in nationales Recht umsetzen, da angesichts der von Regulierungen geprägten letzte Jahre die Gefahr drohe, „in die Überregulierung zu rutschen“. Einen schwierigen Punkt sieht Wirth darin, dass die IDD Vermittlung auch ohne Beratung zulässt. „Bei komplexen Produkten sollte keine Vermittlung ohne Beratung stattfinden“, forderte Wirth.

AfW: Keine Vermittlung komplexer Produkte ohne Beratung

Sonst bestünde die Gefahr, dass der Kunde die Produkte nach ihrem Preis und nicht nach ihrer Qualität auswähle. Positiv bewertet der AfW-Vorstand, dass die IDD eine Weiterbildungspflicht für Versicherungsvermittler von mindestens 15 Stunden pro Jahr vorsieht. Der Vermittlerverband wolle die IDD-Umsetzung insgessamt kritisch und zugleich konstruktiv begleiten.

Wie genau die deutsche Umsetzung der EU-Richtlinie letztendlich aussehen wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum beurteilen. Auch die drei Mitglieder des Finanzausschusses wollten keinen Blick in die Glaskugel werfen. „Nächstes Frühjahr wissen wir mehr“, resümierte Moderator Surminski.

Nuschele: Robustes Geschäftsmodell durch laufende Einkünfte

Christian Nuschele, Head of Sales bei Standard Life Deutschland, wandte sich abschließend mit der Empfehlung an die Berater, auf nachhaltige, regelmäßige Einkünfte zu setzen. „Laufende Einkünfte machen das Geschäftsmodell robuster und können den Wert den Maklerunternehmens steigern. Es wird in vielen Fällen eine Übergangsphase notwendig sein, aber dies ist die einzige Chance, langfristig eine gute Beratung abbilden zu können“, so Nuschele.

Dabei sei es wichtig, ein transparentes Vergütungssystem aufzubauen – unabhängig davon, ob Provisionen bestehen bleiben oder verboten werden und das Honorar das probate Mittel sei. „Wenn der Kunde versteht, welche Dienstleistung der Berater für ihn erbringt, welchen (Mehr-)Wert dies für ihn bringt und er zusätzlich weiß, was er dafür zahlt, dann wird er bereit sein, für diese hochwertige Beratungsdienstleistung entsprechend zu zahlen und langfristig der Kunde des Maklers bleiben“, ermutigte Nuschele die anwesenden Berater. (jb)

Foto: Cash.

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