Digitalmarken: Keine Versicherer unter den bekanntesten Anbietern

Zugleich gilt es, die erheblichen Unterschiede in verschiedenen soziodemographischen und psychographischen Zielgruppen zu beachten (Differenzierung nach Alter, Geschlecht, Einkommen; Lebensstil, Technikaffinität, Luxusorientierung etc.).

Blick auf deutsche Marken

Auch eine Reihe deutscher Technologie- und Digitalmarken wurden im aktuellen «Trendmonitor Deutschland» untersucht. So genießt beispielsweise „Siemens“ in der deutschen Bevölkerung ein sehr hohes Grundvertrauen, kommt aktuell aber nur auf 16 Prozent „Fans“ unter den regelmäßigen Nutzern (34%). Ähnliches gilt auch für „Bosch“.

Der Internetanbieter „1&1“ kommt auf einen Fananteil von 19 Prozent unter den regelmäßigen Nutzern (ebenfalls 19%). Die Marke „VW“ polarisiert erwartungsgemäß derzeit stark: 17 Prozent der deutschen Verbraucher haben in „VW“ derzeit kein Grundvertrauen; zugleich ist aber der Fananteil mit 43 Prozent in der Gruppe der regelmäßigen Nutzer (18%) im Vergleich sehr hoch.

Auch andere deutsche Marken aus dem Digital- und Technologiebereich, wie Fritz! (AVM), Medion, Otto.de, Telekom und Zalando, weisen in puncto Bekanntheit, Vertrauen, Nutzungsgrad, Fanpotenzial, Weiterempfehlung und Zielgruppenaffinität sehr unterschiedliche Profile und Entwicklungspotenziale auf.

Generelles Markenbewusstsein und Markenvertrauen der Deutschen

Vier Fünftel (81%) der deutschen Verbraucher achten nach eigenen Angaben beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen mehr oder minder stark darauf, dass es sich um Angebote namhafter Markenanbieter handelt; lediglich 19 Prozent ausdrücklich nicht.

Besonders stark ausgeprägt ist das Markenbewusstsein derzeit bei Technikprodukten wie Smartphones (60% starke Marken-Awareness), Computern (59%), Elektrogroßgeräten (54%) und Unterhaltungselektronik (51%), aber auch bei Bankprodukten (50%) und Versicherungen (43%).

Sehr gering ausgeprägt ist das Markenbewusstsein hingegen beispielsweise bei Möbeln (19%); Lebensmittel (30%) liegen im Mittelfeld.

Ein Drittel der Konsumenten (30%) vertrauen Markenprodukten generell in sehr hohem Maße; lediglich fünf Prozent nur sehr wenig. Zum Vergleich: „No-Name-Produkten“ vertrauen nur neun Prozent sehr stark, aber auch nur vier Prozent sehr wenig.

Fast drei Viertel (71%) der Bundesbürger sind zudem grundsätzlich bereit, zu einem No-Name-Produkt zu greifen, wenn sie von deren nahezu gleicher Qualität überzeugt sind. „Handelsmarken“ bzw. „Hausmarken“ vertrauen 18 Prozent der Konsumenten sehr stark; vier Prozent hingegen fast gar nicht.

Unterschiedliche Markennutzertypen in der Bevölkerung

Vom ihrem dominierenden Markentypus her ordnen sich die Bundesbürger selbst wie folgt ein: Marken-Bewusste (15%), Marken-Treue (13%), Marken-Fans (7%), Marken-Hopper (10%), Marken-Muffel (7%) und Marken-Kritiker (7%); 32 Prozent betrachten sich als „gemischten“ Markentyp.

Der Rest ist hier unentschieden. Generell gibt knapp die Hälfte (46%) der Konsumenten an, einmal gewählten Marken in der Regel treu zu bleiben, ebenso viele (46%) zumindest teilweise. Lediglich acht Prozent sind den eigenen Angaben zufolge Marken gegenüber generell nur wenig treu.

Markentreue versus Markenwechsel

Die generelle Bereitschaft zu Markenwechseln steigt: 27 Prozent der Konsumenten geben an, heute im Vergleich zu früher etwas schneller bereit zu sein, von einer zu einer anderen Marke zu wechseln. Mehr als ein Drittel (36%) greift den eigenen Angaben zufolge zudem heute häufiger als früher zu No-Name-Produkten oder Handelsmarken.

Bewusste Wechsel von einem zu einem anderen Markenanbieter finden am häufigsten bei Smartphones (42%) und bei Telekommunikationsdienstleistern (44%) statt, gefolgt von Energieversorgern (38%) und Herstellern von Haushalts- und Küchengeräten (37%).

Verantwortlich dafür sind insbesondere Enttäuschungen über die bisher präferierte Marke (81%), aber auch besonders günstige Angebote anderer Markenanbieter (61%) oder auch einfach die Lust, mal etwas Neues auszuprobieren (51%). Werbung (21%) und soziale Medien (16%) spielen nach eigenen Angaben bei der Entscheidung für Marken-Wechsel nur eine vergleichsweise geringe Rolle, Vergleichstest (61%) hingegen eine sehr große.

Wünsche der Verbraucher an ihre Lieblingsmarken

Von ihren eigenen „Lieblingsmarken“ wünschen sich die Bundesbürger für die Zukunft vor allem niedrigere Preise (44%). Vergleichsweise seltener werden eine noch bessere Qualität (12%), ein noch besserer Service (13%) oder mehr neue innovative Produkte (10%) gewünscht. 18 Prozent der Verbraucher sind mit ihren Lieblingsmarken bereits „wunschlos glücklich“ bzw. haben keine besonderen Wünsche an diese.

 

Foto: „obs/Nordlight Research GmbH“

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments