Mitarbeiter: Fluchtgrund Chef

Manchen Unternehmen laufen die Mitarbeiter weg, weil die Chefs allzu oft in den traditionellen Führungskategorien und -hierarchien denken und handeln.

Beispiele gibt es wie Sand am Meer: Sie setzen auf eine Kultur von Befehl und Gehorsam statt zu inspirieren und kreativ zu moderieren. Sie geben Anweisungen und tendieren zur kontrollierenden Überprüfung statt Rat gebend und unterstützend zu helfen.

Sie führen mit Direktiven, statt Vereinbarungen im Konsens zu treffen und mit Fragen und aktivem Zuhören ihr wahres Interesse zu bekunden und die Mitarbeiter in Prozesse einzubinden.

Der Fisch gesundet auch vom Kopf her

Statt begründend zu loben und anzuerkennen, sind sie auf die Fehlersuche fokussiert. Die rückwirkende „Verhaftung“ eines Schuldigen, der verantwortlich gemacht werden kann, ist ihnen wichtiger als die zukunftsorientierte Suche nach tragfähigen Problemlösungen.

Sicherlich – das liegt oft an den systemischen Bedingungen, die solch ein Handeln geradezu zu erzwingen. Aber oft genug nutzen die Führungskräfte nicht ihre Freiräume.

Ob ein Chef seine Unterstützung anbietet, bei der Delegation von Aufgaben auch die Verantwortung überträgt, Fehler erlaubt und primär als Chancen zur Verbesserung nutzt und im konkreten Gespräch den Mitarbeiter dafür lobt, dieser habe eine Aufgabe im Sinne der Team- und Unternehmensinteressen erledigt – all das liegt in seinem persönlichen Ermessen.

Es gilt eben nicht nur: „Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken“, sondern auch die Fortsetzung: „aber auch zu gesunden.“

Autor Bernd M. Wittschier, 4 2 3 Beratung und Training für die Wirtschaft in Erfstadt, coacht seit über zwanzig Jahren Vorstände, Geschäftsführer und Führungskräfte aller Managementebenen. Kontakt: [email protected], www.423gmbh.de

Fotos: Bernd M. Wittschier, Shutterstock

 

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