World Fintech Report 2019: Woran Zusammenarbeit scheitert

Datensicherheit (76 Prozent), Kundendiskretion (76 Prozent) und Kontrollverlust über Kundendaten (63 Prozent). Fintechs waren zwar optimistischer bezüglich Open Banking, aber auch von ihnen äußerten sich 50 Prozent besorgt über Sicherheit und Datenschutz und 38 Prozent über einen Kontrollverlust bei Kundendaten.

Unternehmenskultur und Mentalität sind die größten Hindernisse

Auf die Frage nach Hindernissen für eine effektive Zusammenarbeit wiesen 66 Prozent der Banken und 70 Prozent der Fintechs auf Unterschiede in der Unternehmenskultur und Mentalität hin; 52 Prozent der Banken und 70 Prozent der FinTechs nannten Prozessbarrieren und 54 Prozent der Banken sowie 60 Prozent der FinTechs einen Mangel an langfristigen Visionen und Zielen.

Nur 26 Prozent der Führungskräfte von Banken und 43 Prozent der Fintech-Führungskräfte gaben an, den richtigen Open-Banking-Kooperationspartner bereits gefunden zu haben. Diese Antworten deuten darauf hin, dass viele Banken und Fintechs auf Open Banking weiterhin schlecht vorbereitet sind – und damit erst recht auf die gestiegenen Anforderungen an den Datenaustausch und die Integration, die Open X mit sich bringen wird.

Open-X-Teilnehmer müssen strategische, spezialisierte Rollen wählen

Innerhalb des Open-X-Marktplatzes sollten die Banken zunächst ihr integriertes, traditionelles Modell optimieren und sich dann auf Bereiche spezialisieren, in denen sie besondere Stärken haben. Der WFTR 2019 identifiziert drei strategische Rollen, die sich voraussichtlich als Teil von Open X entwickeln werden:

– Anbieter werden Produkte und Dienstleistungen entwickeln
– Aggregatoren werden Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt
sammeln, sie über eigene Kanäle vertreiben und Kundenbeziehungen
pflegen
– Orchestratoren werden als Koordinatoren des Marktes die
Interaktion der Partner ermöglichen

Der Studie zufolge wird ein Ökosystem aus Spezialisten Vorteile gegenüber integrierten Unternehmen haben und beispielsweise eine schnellere Time-to-Market erreichen sowie den individuellen Anforderungen der Kunden besser gerecht werden.

„Die Ergebnisse der Studie könnten deutlicher nicht sein: Zusammenarbeit wird die Grundlage für die Zukunft der Finanzdienstleistungen sein“, sagte Vincent Bastid, Generalsekretär von Efma. „Nur durch Zusammenarbeit und die Übernahme neuer, spezialisierter Rollen können sowohl Banken als auch FinTechs Erfolg haben und ihre Kunden optimal bedienen. Es ist klar, dass es nach wie vor viele Hindernisse für die Zusammenarbeit gibt – doch es ist dringend nötig, sie zum gegenseitigen Nutzen zu überwinden.“

Methodik der Studie

Der World Fintech Report 2019 basiert auf einer globalen Befragung von 116 traditionellen Finanzdienstleistungsunternehmen und 40 Fintech-Firmen, darunter Banken, Kredit-, Zahlungs- und Transferinstitute sowie Vermögensverwalter. Die Fragen zielten auf die Perspektiven sowohl von Fintech als auch von traditionellen Finanzdienstleistungsunternehmen ab und untersuchten die Entstehung von Open Banking in der Finanzdienstleistungsbranche. Es beleuchtet die Auswirkungen des neuen Ökosystems auf alle Beteiligten, die Herausforderungen und Bedenken, denen sich die Unternehmen gegenübersehen werden, und das Entstehen neuer Unternehmen und Monetarisierungsmodelle in diesem Bereich.

Foto: Shutterstock

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