Breit gestreut aus der (Absatz-)Krise

Anlegerschützer dürften hingegen auf die Barrikaden gehen und argumentieren, dass durch die Konzeptionsmerkmale das Risiko verharmlost werde, weil der Charakter als unternehmerische Beteiligung verwässert würde, in denen Kleinanleger ohnehin nichts zu suchen hätte.

„Wir sind uns der Verantwortung bewusst und definieren beispielsweise bereits auf Seite vier des Prospekts in der Rubrik ‚Beteiligungsangebot‘ unter der Überschrift ‚Zielgruppe‘ welche Voraussetzung ein Anleger mitbringen sollte, wenn er den Fonds zeichnen möchte. Zudem haben wir dem Wunsch unserer Vertriebspartner ausdrücklich nicht entsprochen, die Einstiegshürde von 2.500 Euro abzusenken oder ganz darauf zu verzichten“, erklärt Vertriebsgeschäfts-führer Schneider und verweist zusätzlich auf die eingebaute Ausstiegsoption für Notfallsituationen. Die greift beispielsweise, wenn der Anleger mehr als sechs Monate arbeitslos oder erwerbsunfähig wird oder eine Scheidung finanzieren muss.

Die Vereinigung von Sparplan- und Einmalanlegern unter einem Dach (-fonds) führe zu einer Symbiose: Der klassische Kommanditist profitiere von dem höheren Chancenpotenzial eines gestreckten Investitionszeitraums, der Ansparer insofern, als mit den höheren Beteiligungssummen der Einmalanleger schneller erste Fondsanteile erworben werden können, so BVT.

Diesen Vorteil will der ebenfalls in München ansässige Initiator Wealth Cap nutzen und hat bereits im März 2011 das Sachwertportfolio 1 ins Rennen um die Anlegergunst geschickt. Kommanditisten können ab 5.000 Euro beitreten, die Sparplan-Hürde liegt bei 2.000 Euro. Wie bei der Unicredit-Tochter üblich, ist auch dieser Fonds sehr großvolumig ausgefallen: 100 Millionen Euro wollen die Bajuwaren bis Ende 2012 insgesamt einsammeln. Ein Viertel des Weges ist schon geschafft, so dass die abgegebene Platzierungsgarantie über 20 Millionen Euro auch nicht mehr drückt.

Da der Investitionszeitraum planmäßig im Jahr 2014 endet und die Anleger im darauffolgenden Jahr erstmals Ausschüttungen erhalten sollen, kann Wealth Cap es sich nicht leisten, bei den Fondszeichnungen zu bummeln. Der Investitionsausschuss hat acht institutionelle Zielfonds identifiziert, die vier unterschiedliche Anlageklassen abdecken. Die beiden bereits angebundenen Fonds der Profi-Anleger beteiligen sich an Immobilien und dem Segment der erneuerbaren Energien, ein Infrastrukturfonds soll folgen.

Horizontal und vertikal gestreut

„Durch die Anbindung der Zielfonds mit unterschiedlichen Investitionsschwer-punkten in der gleichen Anlageklasse wird neben der horizontalen Streuung auch ein hohes Maß an vertikaler Streuung innerhalb der Anlageklassen erzielt. Aufgrund der höheren Volumina institutioneller Fonds können die Investitionen auf eine größere Zahl von Projekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Märkten verteilt werden“, sagt Gabriele Volz, als Geschäftsführerin für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Kundenservices bei Wealth Cap verantwortlich. Neben steuerlichen und rechtlichen Vorteilen sei der hohe Spezialisierungsgrad der Zielfondsmanager ausschlaggebend gewesen, sich auf institutionelle Beteiligungsangebote zu konzentrieren.

Seite 4: Auch die DFH Deutsche Fondsholding setzt auf Multi-Asset

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