Gibt es eine Zukunft für Warenhäuser?

Von Insolvenzen und geplanten Verkäufen etablierter Kauf- und Warenhausgruppen ist in jüngster Vergangenheit immer wieder zu lesen: Die Metro AG, Düsseldorf, will Kaufhof veräußern, über Hertie, Gladbeck, schwebt das Damoklesschwert der Insolvenz.

Auch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Laut CB Richard Ellis (CBRE), Frankfurt, ist der Umsatzanteil von Kauf- und Warenhäusern seit den 1980er Jahren konstant rückläufig. Betrug ihr Anteil am deutschen Einzelhandelsgesamtumsatz im Jahr 1995 noch über fünf Prozent, so verbuchte diese Betriebsform im letzten Jahr nur noch rund 3,5 Prozent. Ursache sei der Druck von Filialhandel und Fachmärkten, die immer mehr Kunden und Umsatz auf sich vereinen.

Dennoch sieht CBRE erfolgreiche Einzelstandorte für dieses Segment und hält ein völliges Verschwinden von Warenhäusern langfristig für unwahrscheinlich. ?Es besteht die Gefahr den Abgesang auf eine Handelsform einzuläuten, die aktuell deutlich mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz erzielt und auch künftig erfolgreich sein wird, wenn sowohl Konzept als auch Standort stimmen?, so Karsten Burbach, Head of Retail Germany.

So sei das Konzept Premium-Warenhaus sehr attraktiv, also die Konzentration auf das gehobene Segment. Dies stelle allerdings hohe Ansprüche an Architektur und Ladenbau, damit sich das Gesamtarrangement deutlich vom gewöhnlichen Warenhaus unterscheide. Für ein solches Konzept kommen laut CBRE indes nur die zehn größten Städte Deutschlands infrage. Allerdings sei bereits heute die jeweilige Lagequalität entscheidend für den erforderlichen Wettbewerbsvorsprung. So sei auch in großen Städten nicht auszuschließen, dass langfristig nur ein Anbieter verbleibe. (mo)

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