Offene Immobilienfonds: „Identität und Anlagehorizont preisgeben“

cash-online: Wie sieht die künftige Fondsstrategie des DJE Real Estate aus?

Rissel: Die mittelfristige strategische Allokation sieht eine Aufteilung in 40 bis 50 Prozent Immobilienfonds, rund null bis 20 Prozent direkt ausgewählter, globaler Immobilienaktien und als Beimischung einzelne Unternehmensanleihen und geldmarktnahe Investitionen vor. Insgesamt werden wir rund 50 Prozent in täglich liquidierbare Anlagen investieren, um somit in einem unklaren Marktumfeld sehr flexibel und schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Der konservative Charakter des DJE Real Estate mit Immobilienfokus und einer hohen Ausschüttungsrendite hat sich nicht verändert – wir haben uns lediglich sehr stringent dem aktuellen Marktumfeld angepasst und wollen unser Pulver noch trocken halten. Aufgrund der zu erwartenden negativen Bewertungseinflüsse, die aus schlechteren Vermietungsergebnissen wie geringeren Miethöhen, höheren Mieter-Incentivierungen, längeren Vermarktungsdauern und gestiegenen Renditen zu erwarten sind, halten wir uns bei Neuinvestitionen in bestehende Immobilienfonds vorerst zurück. Hier wollen wir den normalen jährlichen Bewertungszyklus abwarten. Unsere Anlagen konzentrieren sich auf neu aufgelegte Immobilienfonds und unterbewertete Immobilienaktien mit hohen Dividenden. Vor allem die großen börsennotierten Immobiliengesellschaften konnten rund um den Globus durch Kapitalerhöhungen fast 40 Milliarden Dollar frisches Geld einsammeln und werden jetzt die Immobilien-Trüffel in einem hoch interessanten Käufermarkt einsammeln. Darüber hinaus erwarten wir aus unseren institutionellen Profi-Fonds, die uns aufgrund ihrer angelsächsischen und zyklusnahen Bewertung in 2008 bis zum zweiten Halbjahr 2009 hohe Wertverluste bescherten – teilweise lagen diese bei minus 40 Prozent – ab dem zweiten Quartal 2010 bereits wieder deutlich positive Wertsteigerungen. Diese Fonds kaufen im aktuellen Marktumfeld gute Immobilien für sieben bis acht Prozent Anfangsrendite ein.

Interview: Thomas Eilrich

Foto: Macard, Stein & C0.

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