Einzelhandelsimmobilien: Sie laufen und kaufen doch!

Etablierte Modelabels, aber auch Newcomer streben nach wie vor die Top-Lagen an, deswegen ist es nicht überraschend, dass abseits der 1A-Lagen, in den sogenannten B- oder C-Lagen und in Flächen mit nicht wettbewerbsfähigen Grundrissen die Nachfrage der Einzelhändler weiter zurückging und -geht, was zu einer Angebotserhöhung und sinkenden Mieten führt.

Abbildung 1: Entwicklung der Spitzenmiete in 1A-Lagen – Deutschland*

Entwicklung der Spitzenmiete

67 Analysestandorte: 9 Investmentzentren, 58 Regionalstandorte (analog Büromarkt); Quelle: Aberdeen Research, 2010

Einmal mehr zählten die Innenstadtlagen zu den präferierten Lagen bei den Vermietungsumsätzen. Gleichwohl ist auch ein Trend vermehrt in Stadteillagen und auf der „Grünen Wiese“ zu registrieren. Die Ursache hierfür liegt in der hohen Expansionsgeschwindigkeit von Super- und Verbrauchermärkten sowie SB-Warenhäusern und Fachmärkten, die unter baulichen und finanziellen Gesichtspunkten vermehrt in Stadtteillagen beziehungsweise auf der „Grünen Wiese“ liegen. Zunehmend wir aber deutlich, dass den begehrten Innenstadtlagen im unmittelbaren 1a Bereich eine stetig wachsende Anzahl an sogenannten „Unlagen“ gegenübertritt. Die oftmals durch die mit den begriffen B- und C-Lagen versuchte räumliche qualitative Abgrenzung ist stärker denn je in der Auflösung begriffen.

Ebenso wie die 1A-Lagen verzeichneten die Fachmärkte 2009 nochmals ein Mietwachstum, während sich die Shopping-Center mit einem Rückgang von 0,16 Prozent relativ stabil verhielten (siehe Abbildung 2). Generell wird sowohl von Einzelhändlern als auch Investoren den Betriebstypen Fachmarkt und Shopping-Center mit „auskömmlichen“ Cashflows eine positive Zukunft beigemessen. Bei Shopping-Centern ist eine Pauschalisierung des Mietniveaus riskant, da Determinanten wie Lage, Branche und Flächengröße weit variieren. Erzielt man in manchen Flächen um die 15,00 Eruro pro Quadratmeter, können bei innerstädtischen, kleinflächigen Shop-in-Shop-Konzepten, um die 50 Quadratmeter, durchaus auch Spitzenmieten von 200,00 Euro pro Quadratmeter im EG erreicht werden.

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