Büros 2009: Kein Kollaps, doch wenig Dynamik

Scheunemann weiter: „Die Umzugsbereitschaft wird aufgrund des Kostendrucks bei den Unternehmen noch weiter abnehmen. Mietvertragsverlängerungen werden die Vermietungsmärkte prägen, wobei die Entscheidungsprozesse grundsätzlich länger andauern werden. Auf der anderen Seite ergeben sich in dieser Marktlage aber durchaus Chancen und Möglichkeiten für Nutzer, die ihren Büroflächenbestand in Bezug auf Lage oder Qualität optimieren wollen und dies wirtschaftlich auch durchführen können.“
Wenig Neubauten, trotzdem Leerstandanstieg

Die Neubautätigkeit nimmt laut JLL zwar weiter zu, eine Größenordnung jedoch, wie sie während der letzten Krise zu beobachten war werde allerdings keinesfalls erreicht. 2009 seien mit rund 1,1 Millionen Quadratmetern knapp 23 Prozent mehr Flächen fertiggestellt worden als ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr 2010 sei von einem Neubauvolumen auf ähnlichem Niveau auszugehen.
Auch wenn 2009 der Anteil der spekulativ fertiggestellten Neubauflächen für alle sechs Hochburgen zusammen nur bei rund 37 Prozent (406.000 Quadratmeter) des gesamten Fertigstellungsvolumens gelegen habe, hätte dieser Anteil in Verbindung mit der schwachen Nachfrage dazu geführt, dass die Leerstandsquote – über alle sechs Immobilienhochburgen gemittelt – im Verlauf des Jahres von 8,9 auf aktuell 9,9 Prozent angestiegen sei.
„Die Quote könnte bis Ende 2010 bei über elf Prozent liegen, der Anteil der zur Untermiete angebotenen Flächen ist dabei zunehmend“, so Scheunemann. Den stärksten Anstieg des Leerstandsvolumens um 20 Prozent auf aktuell habe  Düsseldorf verkraften müssen. Nach Frankfurt (13,6 Prozent) weise die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt mit 12,3 Prozent mittlerweile die höchste Leerstandsquote auf. Die Hamburger Leerstandsquote verzeichnete im Jahresverlauf ein Plus von 1,2 Prozentpunkten und lag Ende Dezember 2009 bei 8,3 Prozent. Im Vergleich zu den anderen deutschen Immobilienhochburgen bewegte sie sich damit noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Bis Ende 2010 könnte sie,  auch angesichts des dort erwarteten spekulativen Fertigstellungsvolumens, laut Rautenstrauch aber auf über zehn Prozent steigen.

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