Euro-Unsicherheit treibt Zinshaus-Nachfrage

Die größte Nachfrage existiere laut Grossmann & Berger im Kaufpreissegment bis 1,5 Millionen Euro. Hier suchten überwiegend private Investoren Möglichkeiten der Vermögensabsicherung oder der Altersvorsorge. Da das Angebot an Zinshäusern in diesem Segment die Nachfrage nicht annähernd decken könne, wichen weiterhin viele Interessenten auf den Kauf von Eigentumswohnungen als Kapitalanlage aus. Auch der Markt für gebrauchte und neue Wohnungen habe sich im vergangenen Jahr weiter deutlich belebt. Die sehr kurzen Vermarktungszeiten von zwei bis drei Monaten für Zinshäuser mit marktüblichen Preisen und von zwei bis vier Wochen für seltene Mehrfamilienhäuser in Toplagen seien ein Indiz für die extrem große Nachfrage. „Aufgrund der anhaltenden Beliebtheit von Sachwerten und des sehr günstigen Zinsniveaus wird die Nachfrage noch weiter zunehmen“, erwartet Joern Olaf Ridder.

Durch die aktuelle Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung des Euro-Raumes würden laut Grossmann & Berger immer mehr Neukunden Zinshäuser nachfragen. Darüber hinaus bestimmten Hamburger Investoren das Marktgeschehen und seien bereit, höhere Quadratmeterpreise in guten Lagen zu zahlen. Sie setzten auf ein langfristiges Investment mit entsprechender Wertsteigerung oder nähmen das Objekt in die Aufteilung. Aufgrund der jüngst festgelegten Erhaltungssatzung für einige Stadtteile und einzelne Bereiche sei dies jedoch nicht mehr in allen Lagen möglich, so dass einige der klassischen Aufteiler mittelfristig nicht mehr zur Zahlung von hohen Preisen bereit sein würden.

Aufgrund der anhaltend niedrigen Zahl an Neubaufertigstellungen und den weiter steigenden Wohnungsmieten sei gleichzeitig mit einer weiteren, spürbaren Verknappung des Angebots zu rechnen. „Der jüngst zwischen Senat und den sieben Bezirken geschlossene Vertrag für den Bau von mehr als 6.000 Wohnungen jährlich stimmt positiv“, sagt Ridder. Da die Halbjahreszahlen eine starke Marktaktivität zeigten,sei laut Grossmann & Berger für den weiteren Jahresverlauf mit einem ähnlichen Transaktionsvolumen wie 2010 sowie steigenden Miet- und Quadratmeterpreisen für den gesamten Hamburger Raum zu rechnen (te)

Foto: Shutterstock

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