Go East: Ostdeutschlands Wohnsektor hat Potenzial

Von der indexierten Mietentwicklung in Ost- und Westdeutschland hebt sich Berlin laut Patrizia-Research klar ab. Während in den Flächenstaaten im Osten und Westen die Mieten kontinuierlich anziehen, verzeichnen sie in der Hauptstadt seit Ende 2009 eine steile Aufwärtsbewegung. Mit über 20 Prozent erlebte der Berliner Wohnungsmarkt zwischen dem ersten Quartal 2009 und dem letzten Quartal 2010 demnach die größte Mietsteigerung im Neubau.

„In ausgewählten ostdeutschen Städten ist das Leerstandsrisiko nicht wesentlich höher als in Westdeutschland“, stellt Cieleback fest. „Denn bis 2025 ist der Bedarf nach neuen Wohnungen hoch. In Dresden liegt er bei 40.476 Wohnungen, in Leipzig bei 37.521, gefolgt von Potsdam mit 15.649 Wohnungen, Erfurt mit 15.047 und Jena mit 8.493 benötigten Wohnungen.“ Somit sei die Nachfrage nach Wohnraum selbst in Städten mit einer negativen Bevölkerungsentwicklung – wie beispielsweise in Jena – ungebrochen. Auch die demografische Entwicklung ausgewählter ostdeutscher Städte unterscheide sich nur um rund einen Prozentpunkt von den westdeutschen Metropolen. Laut Prognosen werden Potsdam, Jena, Erfurt, Dresden, Weimar und Leipzig bis 2025 ein gewichtetes durchschnittliches Bevölkerungswachstum von rund 4,5 Prozent aufweisen. In den etablierten West-Metropolen liegt es bei rund 5,3 Prozent. „Ostdeutsche Städte bieten somit interessante Investmentchancen für Wohnimmobilien“, resümiert Cieleback. Dies gelte insbesondere für Universitätsstädte und zentrumsnahe Stadtteile. Allerdings sollten Objekt und Lage einer Einzelfallprüfung unterzogen werden“, so der Researcher.

Der quartalsweise erscheinende Wohninvestment-Kompass Deutschland erfasst mit der Wohneigentums- und Arbeitslosenquote, dem Bevölkerungswachstum der vergangenen sieben Jahre, den durchschnittlichen Kauf- und Mietpreisen von Wohnimmobilien sowie dem Bond-Yield Gap (Differenz der Rendite für ein Mehrfamilienhaus in guter bis sehr guter Lage und der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen) und dem Kaufpreisfaktor relevante Faktoren, die den deutschen Wohninvestmentmarkt beeinflussen. Der Analyse liegen eigenen Angaben zufolge mehr als 3.400 Investmentangebote ab einer Million Euro per annum zugrunde. (te)

Foto: Shutterstock

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments