Niedrige Baufi-Zinsen lassen Immobilienkäufe ansteigen

Die historisch günstigen Baufinanzierungszinsen führen nach Angaben des Finanzdienstleisters Dr. Klein zu einem Anstieg der Immobilienkäufe. Der Trendindikator Baufinanzierung weist zudem einen Zuwachs der durchschnittlichen Darlehenshöhe aus.

haus-chart-shutt_66771730Über alle Indikatoren zeige sich, dass die Erstfinanzierungen im Februar gegenüber den Umschuldungen an Gewicht gewonnen haben. Am deutlichsten sei dies an der Verteilung der Darlehensarten zu sehen: Der Anteil klassischer Annuitätendarlehen mit festem Zinssatz erhöhte sich im Februar gegenüber dem Vormonat um 4,9 Prozent auf 69,4 Prozent. Ebenso stieg der Anteil der KfW-Finanzierungen mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 14,4 Prozent. Dagegen sank der Anteil der Forward-Finanzierungen im selben Zeitraum um 27,1 Prozent auf 11,3 Prozent.

Die Standardrate für ein Darlehen von 150.000 Euro liegt laut Dr. Klein aktuell bei monatlich 661 Euro. Dies sei der tiefste Wert seit Beginn der Berechnungen. Gegenüber dem Februar des Vorjahres verringerte sie sich um 128 Euro oder 16,2 Prozent. Aufgrund der hohen Anzahl an Erstfinanzierungen sei zudem die durchschnittliche Darlehenshöhe stark angestiegen. Gegenüber dem Vormonat legte sie um 12.000 Euro zu, im Jahresvergleich liegt der Zuwachs bei 6.000 Euro.

Trotzdem tilgen die Kreditnehmer ihre Darlehen nach Aussage von Dr. Klein mit einem ungebrochen hohen Satz. „Während der durchschnittliche Tilgungssatz im Vorjahresmonat noch bei 1,64 Prozent lag, wurde Darlehen im Januar dieses Jahres mit 1,95 Prozent und im Februar mit durchschnittlich 1,93 Prozent getilgt“, sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher des Unternehmens. Auch der Beleihungsauslauf sei aufgrund der zunehmenden Erstfinanzierungen von 77,01 Prozent auf 77,69 Prozent gestiegen. Der Anteil an variablen Darlehen ohne Zinsbindung sei gegenüber dem Vormonat um 23,8 Prozent auf 2,34 Prozent geklettert, liege damit aber nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau und 31,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

„Variable Darlehen sind zwar sehr flexibel bergen aber auch Zinsänderungsrisiken, über die sich jeder Kreditnehmer bewusst sein muss“, sagt Gawarecki. Die Banken stellten deshalb an Kunden, die einen Teil der Finanzierungssumme variabel finanzieren wollen, höhere Bonitätsanforderungen. Ein Ende der Niedrigzinsphase ist laut Dr. Klein kurzfristig nicht in Sicht. Entsprechend sei davon auszugehen, dass die Kauf- und Neubautätigkeit weiterhin hoch bleiben und die Preise für Wohneigentum weiter nach oben treiben. (bk)

Foto: Shutterstock

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