Baupreise für Wohngebäude verteuern sich weiter – BFW fordert Förderungen

Die Baupreise für den Neubau konventionell gefertigter Wohnhäuser sind im Mai erneut gestiegen. Demnach betrug die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat 2,7 Prozent, meldet das Statistische Bundesamt (Destatis). 

Walter Rasch, BFW
Walter Rasch, BFW

Auch bei Instandhaltungsarbeiten an Mehrfamiliengebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) legten die Preise deutlich zu – laut Destatis um 3,1 Prozent im Vergleich zum Mai 2011. Preisrückgänge für Bauarbeiten an Wohngebäuden hat es demnach keine gegeben. „Wenn die Baupreise für Wohngebäude weiter steigen, muss die Immobilienwirtschaft, und vor allem die Bauträger, diese Mehrkosten zunächst vorfinanzieren. Das erschwert den Bauträgern die Erstellung von Wohngebäuden und zieht steigende Verkaufspreise nach sich, was am Ende kleinere und mittlere Einkommen vom Eigentum fernhält“, interpretiert Walter Rasch, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen BFW die Zahlen.

„Gerade mit Blick auf die ambitionierten Klimaschutzziele des Bundes ist es notwendig, die Vorgaben für energetische Standards im Gebäudebereich nicht weiter zu verschärfen. Eine Verschärfung würde zu weiter steigenden Kosten und damit letztendlich zu steigenden Mieten führen“, mahnt Rasch. Eventuelle ordnungsrechtliche Verschärfungen oder gar gesetzliche Pflichten zu Zwangssanierungen würden die Preise für Neubau und Instandhaltung weiter nach oben treiben und somit zu einem Investitionshemmnis werden. Daher lehnt der BFW solche Schritte strikt ab. Der BFW-Chef weiter: „Vielmehr muss auf technologieoffene Ansätze mit Breitenwirkung gesetzt werden, was Innovation und Wettbewerb fördert und somit kostendämpfend wirkt“.

Darüber hinaus beeinflussten auch die speziell in Ballungsräumen steigenden Grundstückspreise und die Baukosten die Investitionsentscheidungen. „Das führt dazu, dass der Eigenkapital- und Fremdfinanzierungsbedarf der Immobilienunternehmen künftig weiter zunehmen wird, was aber aufgrund von Basel III und der damit verbundenen, eher zögerlichen Kreditvergabe, ein weiteres Hemmnis für die Unternehmen darstellt“, so Rasch. (te)

Foto: BFW

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