Büroimmobilien: Nachhaltigkeit ist Kernthema

Nachhaltigkeit wird für Büroimmobilien in den kommenden Jahren nach Angaben des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) zum entscheidenden Kriterium. Besonders in den drei größten EU-Ländern beschleunige sich diese Entwicklung.

green-building-shutt_72808747Nach Angaben von JLL sind 83 Prozent der Entscheidungsträger in der Immobilienbranche der Ansicht, dass das Thema Nachhaltigkeit höchste strategische Priorität für den Bürosektor in den kommenden zehn Jahren hat. Dies ist ein Ergebnis einer Untersuchung innerhalb des Offices 2020-Programms von Jones Lang LaSalle. Dennoch wird die Entwicklung in Richtung Green Buildings und nachhaltige Strategien im Immobiliensektor in Europa laut JLL zeitlich unterschiedlich ablaufen. In Deutschland, Frankreich und Großbritannien beschleunigten neue rechtliche Vorschriften die Entwicklung, während wirtschaftliche Zwänge andernorts die Entwicklung bremsten.

„Nachhaltigkeit ist in den letzten zehn Jahren zu einem Kernthema der Immobilienbranche geworden. Dabei spielt die Gesetzgebung eine entscheidende Rolle. Laut EU-Vorgabe sollten alle neuen Gebäude bis 2020 nahezu Passivstandards genügen“, sagt Bill Page, Direktor Jones Lang LaSalle EMEA Research. Die Wirklichkeit zeige allerdings deutliche Unterschiede beim Tempo des Wandels, sowohl bei den unterschiedlichen Gebäudearten als auch auf Länderebene.

Ein deutliches Beispiel für einen gesetzlich vorgeschriebenen Wandel ist laut Page der ‚2011 Energy Act‘ in Großbritannien. Danach können Eigentümer ab April 2018 Wohnungen und gewerblich genutzte Flächen nicht mehr vermieten, wenn sie einem gewissen Standard nicht entsprechen. Bisher unterschreiten allerdings noch fast zwei Drittel der Gebäude in Großbritannien diesen Standard.

„Nachhaltigkeit wird sehr bald zur Voraussetzung für eine 1A-Immobilie werden. Die Preisunterschiede zwischen Green Buildings und anderen Gebäuden werden sich in den nächsten Jahren vergrößern“, ergänzt Benoît du Passage, Managing Director Jones Lang LaSalle Frankreich und verantwortlich für Südeuropa. Auch die Nutzer werden das Thema Nachhaltigkeit laut du Passage zunehmend bei ihrer Flächenplanung einbeziehen. Das Argument der Kosteneinsparung durch niedrigere Energiekosten werde dabei gegenüber den geringeren Mietpreisen in älteren Gebäuden an Bedeutung gewinnen. (bk)

Foto: Shutterstock

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