Wohnen: Hoher Stellenwert – wenig Stil

Für zwei Drittel der Deutschen ist der Stellenwert des eigenen Zuhauses angesichts der Finanzkrise gestiegen. So plant jeder zweite die Renovierung oder Neueinrichtung seiner Wohnung. Die wenigsten legen allerdings Wert auf ausgeprägten Stil. Das zeigt die Forsa-Studie „Wie wohnen die Deutschen?“ im Auftrag der Steffel-Gruppe.

InneneinrichtungDie aktuelle Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa zur Eröffnung einer Hometrend-Messe Deutschlands am 16. März in Berlin vorgestellt. „Diese Zahlen bestätigen die Bedeutung der Interieur- und Raumausstattungsbranche, die in der öffentlichen Wahrnehmung leider viel zu unterrepräsentiert ist. Hier müssen Politik und Wirtschaft nicht zuletzt im Hinblick auf den War for Talents gemeinsam dran arbeiten“, so Studien-Initiator Dr. Frank Steffel, Inhaber der gleichnamigen Raumausstatter- und Interieur-Design-Gruppe.

Demnach schätzen lediglich fünf Prozent der Bundesbürger schätzen eine stilvolle und moderne Einrichtung. Gleichzeitig denken jedoch 75 Prozent der Deutschen von sich selbst, sie hätten ein gutes Gespür für die Einrichtung einer Wohnung. 59 Prozent der Befragten gaben an, bei ihren vier Wänden vor allem Wert auf Gemütlichkeit zu legen.

Forsa-Gründer und Geschäftsführer Professor Manfred Güllner präsentierte am Eröffnungstag der dreitägigen Trendshow 2012 zusammen mit Steffel zwei weitere überraschende Umfrageergebnisse: Nicht das Auto, sondern die Wohnung ist des Deutschen liebstes Kind. Nur 16 Prozent würden sich ein neues Auto kaufen, wenn sie Geld übrig hätten. Fast doppelt so viele richten lieber ihre Wohnung neu ein. Demnach wünscht sich vor allem die Mittelschicht, also die Haushalte mit einem Nettohaushaltseinkommen zwischen 1.000 und 3.000 Euro, eine Verschönerung der eigenen vier Wände.

„Das private Umfeld und die eigene Wohnung sind gerade in eher krisenhaften Zeiten ein wichtiger Rückzugsort für den Einzelnen, an dem man Schutz und Geborgenheit vor den Unbilden der Welt sucht“, kommentiert Güllner die Ergebnisse der Untersuchung. „Entsprechend großen Wert legen die Menschen auf die Einrichtung ihrer Wohnung. Sie soll in erster Linie den individuellen Bedürfnissen entsprechen, gemütlich sein, aber auch die praktischen Bedürfnisse und Abläufe des alltäglichen Lebens berücksichtigen.“

Steffel sieht in den Ergebnissen der Forsa-Studie ein deutliches Beleg für die Bedeutung der Interieur- und Raumausstattungsbranche: „Die Umfrageergebnisse zeigen, wie wichtig die Früherkennung relevanter Trends für unsere Branche ist. Daher engagieren wir uns seit 2008 für die Durchführung der Hometrend-Messe, um den Branchenaustausch und die Antizipation von gesellschaftlichen Entwicklungen zu fördern.“ (te)

Foto: Shutterstock

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